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Ferienhaus in Les Genettes (F)

Ferienhaus in Les Genettes (F)
Unter einem Dach

In der südlichen Normandie hat eine Familie das Wohnhaus des Großvaters zum Feriendomizil umgebaut. Eine neue, gedämmte Hülle aus Holz legt sich samt lichtdurchlässiger Dachhaut über den Bestand und erweitert ihn um eine ganzjährig nutzbare Veranda.

Der Naturpark Perche in der südlichen Normandie liegt nur etwa zwei Autostunden von Paris entfernt. Dort baute eine Familie das Haus des Großvaters zu ihrem Feriendomizil um. Das Anwesen befindet sich auf einer Waldlichtung und ist nur über einen Feldweg erreichbar. Der Fertighaushersteller Phénix hatte das Wohngebäude in den 1970er Jahren errichtet, Garagen- und Wintergartenanbauten auf den Giebelseiten im Westen und Osten folgten später. Obwohl es nach wie vor eine solide Bausubstanz aufwies, genügte es nicht so recht den Bedürfnissen der aktuellen Nutzer: Es fehlte an Dämmung und im Innern an Tageslicht, außerdem wünschte sich die Familie größere Räume und eine bessere Einbindung in die umgebende Naturlandschaft.

JAVA architectes schlugen vor, den Garagenanbau aufzustocken, den Wintergarten am anderen Hausende jedoch zu entfernen und stattdessen das Wohnzimmer entsprechend zu erweitern. Dazu verlängerten sie den vorhandenen Baukörper: Über den Bestand legten sie ein Skelett aus beschichtetem Douglasienholz und führten es mitsamt der Dachflächen über die alten Giebelseiten hinaus fort. Da der ehemalige Garagenanbau leicht zurückspringt, entstand dadurch eine vorgelagerte geschützte Terrassenzone, die sich wetterunabhängig das ganze Jahr hindurch nutzen lässt und unmittelbar an die Küche angebunden ist. Dank einer Polycarbonatfassade auf der Westseite und der teilweisen Verwendung von gläsernen Dachziegeln in diesem Bereich verfügt sie über viel natürliches Licht. Während direkt dahinter im EG Gästezimmer untergebracht sind, befinden sich im DG die Schlafräume der Kinder.

Um das Wohnzimmer erweitern zu können, musste die alte Fassade geöffnet werden; ein massiver, sichtbar belassener Stahlträger fängt nun die Lasten der oberen Etage ab. Der Raum öffnet sich rundum mit großzügigen Glasfronten zur Umgebung und reicht stellenweise bis unters Dach, denn das darüber liegende Elternschlafzimmer nimmt nur einen Teil der Fläche ein. Um im DG mehr Privatsphäre zu gewährleisten und eine Überhitzung zu vermeiden, erhielt die großzügig verglaste Ostfassade hier eine Bekleidung mit Holzlamellen.

Die bestehenden Außenwände des Gebäudes dämmte man mit Glaswolle, die Fenster ersetzte man durch zweifach verglaste Exemplare mit Eichenholzrahmen. Die Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen wurden lediglich modernisiert und auch das alte Dach blieb erhalten; die Architekten ließen für dessen Erweiterung sogar gebrauchte Ziegel verwenden, um den Eindruck zu erwecken, das Haus stünde immer schon so da.

~Tanja Feil


Weitere umgebaute Einfamilienhäuser:

Vorhang auf: Fachwerkhaus in Göttingen
Meerblick gestärkt: Landhaus in Devon (GB)
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