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Ausstellung Archiv Sternbrücke in Hamburg

Hamburger Architektursommer
Ausstellung Archiv Sternbrücke

Vom 1. bis 16.07.2023 wird das »Archiv Sternbrücke« in Hamburg zu einem Ort, an dem unterschiedliche künstlerische und interdisziplinär forschende Perspektiven zur denkmalgeschützten Eisenbahnbrücke in einer Ausstellung mit Veranstaltungen zusammenkommen und interagieren.

Das »Archiv Sternbrücke« nimmt sich des denkmalgeschützten Ortes Sternbrücke in Hamburg Altona an. Bevor die Brücke in ihrer jetzigen Form aus dem Stadtgedächtnis verschwindet, machen Künstler*innen und (Stadt-)Forschende das Areal Sternbrücke während des Hamburger Architektur Sommers als Schnittstelle urbaner Kultur erlebbar und unvergesslich. Neben der Dokumentation gehen sie der Frage nach, wie die Sternbrücke und ihr umliegendes Areal wahrgenommen, erkundet und erfahrbar gemacht wird. Dabei steht das Aufspüren der oft genannten „atmosphärischen Präsenz“ an diesem Ort ebenfalls im Vordergrund. Besucher*innen können sich Schichten von Geschichte und Erzählungen nähern, die sich in diesem gebauten Stadtraum manifestieren. In einem Raum werden Praktiken des Künstlerischen, des Alltäglichen und des Archivierens miteinander in Beziehung gesetzt. Ein begleitendes Rahmenprogramm zur Ausstellung umfasst acht Veranstaltungen mit u.a. Vorträgen, Performances, thematischen Spaziergängen, Filmen und der Erarbeitung eines Hörstücks für Kinder.

Teilnehmende Künstler

In der Ausstellung werden Arbeiten von Merle Dierks & Sally Wichtmann (Recherche/Archivmaterial), Manuel Gies (Sound), Anna Grabo (Film/Video), Simone Kessler (Fotografie/Installation), Johanna Klier (Archivmaterial/Fotografin/Installation), Stephan Pflug (Fotografie), Olaf Scheller (Fotografie), Gereon Töpper (Modell/Zeichnung) sowie der Initiative Sternbrücke gezeigt.

Die Beteiligten des „Archiv Sternbrücke“ rufen Anwohner*innen, Zeitzeug*innen und Sammler*innen dazu auf, mit Material zur Sternbrücke aus allen Zeiten zur Ausstellung beizutragen. Es kann während der Ausstellungszeiten vorbeigebracht und ein Teil des Archivs werden: »Helfen Sie uns, die Lücken im Archiv zu füllen!«

Hintergrund der Ausstellung

Seit 1893 wird die Kreuzung an der Stresemannstraße/Max-Brauer-Allee von einer Brücke überspannt, die bereits 1926 aus Kapazitätsgründen erneuert und erweitert werden musste. Die bis heute genutzte »Sternbrücke« wurde 2015 unter Denkmalschutz gestellt. Nun scheint die verbleibende Zeit dieser Brücke und des umliegenden Areals gezählt: Sie soll ab dem kommenden Jahr abgerissen und durch ein stützenfreies, wirtschaftlicheres und auch bedeutend größeres Modell ersetzt werden. Seit Jahren wird erbittert um den Erhalt der Brücke gestritten. Ihr Abriss wird nicht nur die kleinteilig gewachsene Struktur der Kreuzung und ihrer Umgebung nachhaltig verändern, er wirft auch viele Fragen nach ökologischer Verantwortung, nachhaltiger Verkehrs- und Stadtplanung, Denkmalschutz, dem Erhalt von Orten kultureller Vielfalt und nicht zuletzt nach einer demokratischen Form der Bürgerbeteiligung auf. Für den Neubau der Brücke sollen sämtliche angrenzende Gebäude abgerissen sowie etwa 100 Straßenbäume gefällt werden. Fünf Musik-Clubs und das Künstlerhaus Faktor sind neben vielen weiteren Existenzen bedroht.

Veranstaltungen im Rahmenprogramm

01.07.23 – 16:00h Fundbureau, Stresemannstraße 114: Atmosphären als Archive des Städtischen (Vortrag). Merle Dierks & Sally Wichtmann.

Sally & Merle beschäftigen sich seit 2017 intensiv mit der Sternbrücke. Sie haben sich nicht nur mit der Geschichte des Ortes auseinandergesetzt, sondern auch ihre Abschlussarbeit im Studiengang „Kultur der Metropole“ zu dem Bauwerk und dessen Atmosphären geschrieben: In diesem Zuge haben sie das Treiben der Menschen, Fahrräder, Autos und Bahnen beobachtet. Den Gesprächen, dem Verkehrslärm, und den Stadttauben gelauscht und allerlei Kuriositäten an der Sternbrücke erlebt – von Weihnachtsmännern auf Motorrädern, über spektakuläre Ausweichmanöver angesichts des tropfenden Brückendachs, bis hin zum New Yorker Streifenwagen, der so wunderbar zum Stahlgerüst der Brücke passte.

In ihrem Vortrag werden sie die Forschungsergebnisse ihrer Abschlussarbeit zu dem besonderen Bauwerk präsentieren und dabei berichten, wie verschiedene Archive ihnen bei ihren Projekten geholfen haben.

02.07.23–16:00h Amt für außergewöhnliche Arbeitsumstände – Stabsstelle Sternbrücke (Performance) Akteurinnen für urbanen Ungehorsam

Künstlerisch kritische Intervention zu einer Monster-Brückokratie: Wer sorgt sich eigentlich um eine Brücke? Was bedeutet es, im Schatten von Vergnügen und Verkehrsflüssen Erwerbstätigkeiten nachzugehen? Welche Arbeit steckt in der Bürokratie eines umkämpften Planungsprozesses – und dem Protest dagegen? Wird die Sternbrücke künftig von Robotern gentrifiziert?

Kritisch und künstlerisch-intervenierend lädt das Amt für außergewöhnliche Arbeitsumstände zur performativen Erkundung der Arbeitsgalaxie unter der Sternbrücke ein. Zwischen Karteien, Katastern und Kasematten können Anrufe in den Arbeitsalltag der Vergangenheit getätigt, außerordentliche Arbeitserlaubnisse erhalten und wütende Formulare gegen die Gentrifizierung gefüllt werden. Dabei wird die Straße nicht nur zum Arbeitszimmer – sie wird zum umkämpften Schauplatz der Monster, die die Brückokratie rief! https://akteurinnen.de

04.07.23 –18:30h Mapping the Bridge. Erinnerungen gemeinsam kartieren. Kathrin Wildner

www.kwildner.net

06.07.23 – ab 17h Künstlerhaus Faktor, Max-Brauer-Allee 229: Wechselwirkungen im Stadtteil Sternschanze. Schüler*innen des Struensee-Gymnasiums Hamburg und Studierende der Leuphana Universität Lüneburg präsentieren Poster zum Thema »Stadtwahrnehmung«. Buchvorstellung: »Gentrifizierung und Touristifizierung in der Hamburger Sternschanze. Ein Stadtviertel zwischen Protest und neoliberaler Verwertungslogik« (transcript 2023, Ursula Kirschner und Anja Saretzki (Hg.))

www.leuphana.de/institute/ifsk/personen/ursula-kirschner/lehrforschungsprojekte.html

07.07.23– 19:30h Fundbureau, Stresemannstraße 114: Filmprogramm:

Sternbrücke (D 2013, 23min Regie: Jonas Schaul)

Sternstunde Null (D 2021, 45min Regie: Paul Uhlig) Im Anschluss Filmgespräch mit den Filmemachern. In Kooperation mit dem B-Movie-Kino. Eintritt gegen Spende.

www.b-movie.de

08.07.23–16:00h Biodiversität in der Pflasterritze. Botanische Überraschungen am Straßenrand rund um die Sternbrücke. Andromeda von Prondzinski

09.07.23–16:00h Lauschen und Rauschen – ein Soundwalk an der Sternbrücke. Manuel Gies (Spaziergang)

http://spaziergaeng.de/soundwalks

13.-16.07.23 Wovon träumt die Brücke? – Erarbeitung eines Hörstücks mit Kindern und Jugendlichen, radioPOL

Anmeldung erbeten: post@johannaklier.net

Wovon träumt die Brücke? Mit diesen und noch anderen Fragen im Gepäck sammeln, schneiden und senden wir mit euch vier Tage lang Stimmen, Geräusche, Musik und Sounds an der Kreuzung unter der Brücke. Dazu bauen wir eine kleine Live-Radio- und Aufnahmestation direkt vor Ort auf. Gemeinsam mit euch konzipieren und produzieren wir ein Hörspektakel fürs Radio.

http://radiopol.org

Kurz-Fakten zur Ausstellung Archiv Sternbrücke

Eröffnung: 30.06.2023 19 Uhr

Finissage: 16.07.2023 17 Uhr

Dauer: 01.07. – 16.07.2023

geöffnet: Dienstag – Sonntag 15–20 Uhr, Montags geschlossen

Ort: Galerie Kleefeld, Stresemannstraße 110, 22769 Hamburg

Alle Veranstaltungen finden an der Sternbrücke statt. Treffpunkt ist die Galerie Kleefeld. Eintritt/Teilnahme ist kostenfrei. Das »Archiv Sternbrücke« freut sich über Spenden.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers 2023, kuratiert von Johanna Klier und Olaf Scheller.

 

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