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Kengo Kuma Ausstellung - Onomatopoeia Architecture

Ausstellung von Kengo Kuma
Onomatopoeia Architecture

Die Ausstellung »Onomatopoeia Architecture« von Kengo Kuma stellt etwa zwei Dutzend Modelle einiger der herausragendsten Gebäude des renommierten japanischen Architekten vor. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf dem Dialog zwischen Mensch und Material, wobei Kuma sich auf die Kraft der Onomatopoesie stützt, um diesen Austausch zu veranschaulichen.

»Onomatopoeia behandelt die Architektur nicht als Gegenstand von Operationen übergeordneter Akteure (Architekten), sondern behandelt Architektur und Menschen auf derselben Ebene. Die Architekten stehen nicht an der Spitze der Architektur, sondern gehen mit den Nutzern in der Architektur umher. Die Onomatopoesie ist eine Art tierähnliche Stimme, die auf einer physischen und erfahrbaren Ebene ausgestrahlt wird«. – Kengo Kuma

Onomatopoeia Architecture – Kengo Kuma

Im Japanischen besteht Onomatopoesie oft aus Doppelsilben, deren Wiederholung die Sprache lebendig werden lässt. Kengo Kuma nutzt Onomatopoesie als Werkzeug zur Klassifizierung seiner Projekte und als gestalterisches Element von Anfang an: von der Auswahl der Materialien bis hin zur Konstruktion des gesamten Gebäudes. Dabei folgt er weniger rationalen Entscheidungen als vielmehr der Essenz der Materialien.

Anhand der Onomatopoesie, der Kunst, Wörter zu erfinden oder zu verwenden, die Klänge nachahmen, verleiht Kengo Kuma einer physischen Empfindung eine Gestalt und drückt damit seine Vorstellung von nachhaltiger Architektur aus, in der Materialien wiederverwendet und Menschen sowie physische Elemente miteinander verbunden werden.

Für seine Projekte greift Kuma hauptsächlich auf Holz, Papier und Metall zurück – traditionelle japanische Materialien, die er auf seine eigene, zeitgenössische Weise einsetzt. In seiner Vision sprechen die Oberflächen nicht nur den Sehsinn an, sondern auch den Geruchs- und Tastsinn. Die Ausstellung präsentiert Modelle einiger seiner bedeutendsten Gebäude und lädt die Besucher dazu ein, die Klangvielfalt der verschiedenen Materialien zu erkunden.

Seine Herangehensweise an Projekte ist oft taktil, sensorisch und sinnlich. Seine Sensibilität bezieht auch den Fluss und Rhythmus mit ein, typische Elemente der Musik. Kumas Gebäude zeichnen sich oft durch unerwartete Leichtigkeit oder eine Art von Bewegung aus, die er auf sein eigenes musikalisches Konzept zurückführt. Da er Beton weitgehend vermeidet, scheinen seine Gebäude leicht auf dem Boden zu schweben. Kuma betrachtet sich selbst als »Materialisten«.

Kengo Kuma

Kengo Kuma wurde 1954 geboren. Vor der Gründung seines Büros Kengo Kuma & Associates im Jahr 1990 erwarb er einen Master-Abschluss in Architektur an der Universität Tokio, wo er derzeit auch als Professor für Architektur tätig ist. Kuma zählt zu den herausragendsten Vertretern der zeitgenössischen Architektur. Als einziger Architekt wurde er vom Time Magazine in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2021 aufgenommen. Mit seinen Werken und theoretischen Beiträgen, insbesondere durch seine dialektische Verbindung zwischen Natur und künstlerischer Gestaltung, gehört Kuma seit Jahrzehnten zu den führenden Persönlichkeiten der Architekturwelt.

Kengo Kuma & Associates streben danach, Architektur zu entwerfen, die sich organisch in ihr kulturelles und ökologisches Umfeld einfügt. Daher setzen sie sich dafür ein, menschenfreundliche Gebäude mit einer menschlichen Maßstäblichkeit zu schaffen. Das Büro ist kontinuierlich auf der Suche nach neuen Materialien, um Beton und Stahl zu ersetzen, und forscht nach innovativen Ansätzen für die Architektur in einer postindustriellen Gesellschaft.

Kengo Kumas Ansätze

Architektur und Natur

Die Quintessenz von Kengo Kumas Werken liegt in der Nutzung natürlicher, lokal verfügbarer Materialien, die geschickt kombiniert werden, um offene Räume zu schaffen, die mit natürlichem Licht – der ersten, universellen Ressource – spielen. Die Herangehensweise an jeden neuen Entwurf sollte offen und vielseitig sein, wobei die Struktur im Einklang mit dem menschlichen Körper steht. Das Gesamtergebnis soll Helligkeit und Frieden ausstrahlen, wobei das Licht sanft durch das Gebäude hindurchschimmert. Diese Prinzipien stehen im Gegensatz zu denen des Betonbaus und fördern so die Harmonie zwischen Architektur und Natur.

Rivalität der Materialien

Die taktile Vielfalt eines Materials verliert an Wert, wenn es als undurchdringliche Masse verwendet wird. Für Kengo Kuma erscheint ein geschlossenes Volumen leblos, da es ihm an der Fähigkeit mangelt, sich in seinem Ausdruck zu verändern. Wenn ein Material in Partikel zerfällt, erscheinen diese beweglich und flüchtig wie ein Regenbogen. Manchmal scheint es sich zu verbergen, dann wiederum – durch das ständig wechselnde natürliche Licht oder die Bewegung des Betrachters – sich aufzulösen wie eine Wolke oder zu verflüchtigen wie Nebel. Es ist diese Zerbrechlichkeit und Transparenz, die Kengo Kumas Architektur charakterisieren.

Ökologie

Kengo Kuma & Associates hat sich durch die Verwendung natürlicher Materialien und die Berücksichtigung sowie Neuinterpretation kultureller, regionaler und ökologischer Anforderungen einen Namen gemacht. Das Hisoshige Ando Museum erhielt im Jahr 2002 den Spirit of Nature Wood Architecture Award für die Verwendung von Naturholz als Metapher für den Geist des Ukiyo-e-Künstlers Hiroshige Ando. Das Hiroshige-Museum, das Rathaus von Yusuhara und der Buddha-Schrein in Adobe sind nach Casbee Klasse A zertifiziert und wurden im Jahr 2008 mit dem Energy Performance + Architecture Award ausgezeichnet. Im Jahr 2016 erhielt Kengo Kuma zwei internationale Auszeichnungen für seinen nachhaltigen Ansatz und die Umweltfreundlichkeit seiner Projekte: den Wood Design Award und den Global Award for Sustainable Architecture.

Die 13 Onomatopoesien / Lautmalereien in Kengo Kumas Architektur

  1. PARA PARA – Körper / Leere
  2. SARA SARA – Fluidität / Weichheit
  3. GURU GURU – Wirbel / Tornado
  4. SUKE SUKE – Horizontale / Ebene
  5. GIZA GIZA – Festigkeit / Verschachtelung
  6. ZARA ZARA – Rauheit / Wahrnehmung
  7. TSUN TSUN – Druck / Explosion
  8. PATA PATA – Licht / Verflechtung
  9. PERA PERA – Fläche / Feinheit
  10. FUWA FUWA – Elastizität / Membran
  11. MOJA MOJA – Welle / Linie
  12. FUNYA FUNYA – Entspannung / Weichheit
  13. ZURE ZURE – Verschiebung / Flexibilität

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  • Laufzeit 8. März bis 1. September 2024
  • Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4, 53113 Bonn

Weitere Infos zur Ausstellung finden Sie hier »

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