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Das Schinkel-Schloss

Diskurs
Das Schinkel-Schloss

Das Schinkel-Schloss
Programmwettbewerb für die Wiedererrichtung der Bauakademie Berlin als Nationale Bauakademie, Vorschlag von studioeuropa REINER CHILLINO ARCHITEKTEN PARTNERSCHAFT, München mit Fopp Zaugg, Zürich

~Falk Jaeger

Geschichte wiederholt sich. In Berlin war beschlossen worden, das Hohenzollernschloss zu rekonstruieren. Es ging um die Wiederherstellung eines liebgewonnenen Bilds. Dann suchte man nach einem irgendwie passenden Inhalt, und als jemand mit der Idee Humboldt-Forum um die Ecke kam, griff man zu, noch immer im Unklaren, was darunter eigentlich zu verstehen sei. Das Geld ist da, gebaut wird, und man wird sich überraschen lassen.

Gleich nebenan wiederholt sich das Prozedere. Diesmal ist es Schinkels Bauakademie von 1836, die man um des Stadtbilds Willen rekonstruieren will. Und wieder weiß man nicht so recht, womit das Gebäude zu füllen sei. Doch halt, anders als beim Schloss, für dessen Wiederaufbau sich keine plausible Programmatik fand, gilt die Bauakademie als Schlüsselbau der aufkommenden Moderne und ist deshalb auch zeitgenössischen Architekten lieb und wert. Eine Internationale Bauakademie im Sinne Schinkels hatten sich noch die frühen Protagonisten des Wiederaufbaus, Kleihues und Kollhoff gewünscht, dazu ein Architekturmuseum mit altväterlichen Ausstellungskabinetten. In jüngster Zeit sind bei Diskussionsrunden viele Begehrlichkeiten und Vorschläge geäußert worden, von Verbänden und von der TU Berlin, von der Stiftung Baukultur, vom Goethe-Institut u. v. a.

Ein internationaler »Programmwettbewerb Wiedererrichtung der Bauakademie Berlin
als Nationale Bauakademie« sollte nun Vorschläge erbringen, ausgerichtet vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Ein Wettbewerb irgendwo zwischen Architekturaufgabe und Programmentwicklung. Und wieder wird beteuert, alles sei offen, insbesondere die Fassade. »Soviel Schinkel wie möglich« sollte es eben sein, doch wie beim Schloss wird man davon ausgehen können, dass eine 1:1-Rekonstruktion beabsichtigt ist.

Wirklich offen sind die Inhalte, abzulesen an den fünf gleichwertigen, aber sehr unterschiedlichen Siegerentwürfen und den fünf Anerkennungen. Zwei Berliner Galeristen waren erfolgreich: Ulrich Müller mit AFF Architekten sowie Beate Engelhorn, Kuratorin bei Aedes. Außerdem studioeuropa REINER CHIELLINO, München, mit Fopp Zaugg, Zürich; Clemens Dreher, Berlin, und HG Merz, ebenfalls Berlin. Die Ergebnisse sind auf der BBR-Website zu besichtigen (unter »BBR mit Baubereich«). Das federführende »Heimatministerium« wird sie bei der Gründung der Institution Bauakademie zurate ziehen – und bei der Auslobung eines Bauwettbewerbs. Fortsetzung folgt.

www.bbr.bund.de

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