Mit dem Projekt »Riesige Rosi« wurde in München-Ramersdorf eine ehemalige Fußgängerunterführung in eine kostenfrei zugängliche Boulderhalle umgewandelt. Ursprünglich in den 1970er Jahren als Teil der autogerechten Stadtplanung erbaut, fristete die Unterführung nahe der Rosenheimer Straße ein Dasein als kaum genutzter »Unort«. Dies änderte sich 2023, als das Kraxlkollektiv, zusammen mit IFUB* und weiteren Partnern, das vernachlässigte Bauwerk in einem lebendigen Begegnungsraum für die Boulder-Community umgestaltete. Die Halle bietet nun auf 700 m² und einer Länge von 70 m vielfältige Klettermöglichkeiten. Verschiedene Neigungen der Wände ermöglichen es, Routen unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade zu schrauben. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Sicherheit gelegt: Der Boden wurde mit weichen, roten Matten aus Gummigranulat ausgelegt, um Stürze abzufedern. Für die optische Gestaltung sorgten lokale Graffiti-Künstler:innen, die die Wände mit kreativen und humorvollen Motiven versahen. Ein besonderes Augenmerk des Projekts liegt auf Nachhaltigkeit, exemplarisch umgesetzt durch das Lagerhäuschen am westlichen Eingang. Es wurde aus Urban-Mining-Materialien erbaut, u. a. wiederverwendeten Massivholzböden und Baumschutzzaunholz, und mit ökologischer Leinölfarbe behandelt. Die »Riesige Rosi« steht rund um die Uhr offen und demonstriert, wie ungenutzte städtische Flächen in attraktive, gemeinschaftliche Treffpunkte verwandelt werden können, die allen Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei zur Verfügung stehen. ~vs