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Wohnung in Hamburg von ARCHITEKTURBÜRORATSCHKO

Wohnung in Hamburg
Erneuerte Raumeffizienz

Familien können es sich heute kaum noch leisten, in teuren Innenstädten zu leben. Es sei denn, der knappe Wohnraum wird optimiert: Ein Umbau in Hamburg zeigt, wie sich auf zwei Etagen mit zusammen nur 66 m² genug Platz für 4 Personen schaffen lässt.

Wer sich in Hamburg auskennt, weiß: Mit dem Wort »Terrassen« sind nicht immer Freisitze gemeint, sondern häufig auch passagenähnliche Hinterhöfe. Die Falkenried-Terrassen im Stadtteil Eppendorf etwa entstanden zwischen 1890 und 1902 in zweiter Reihe und boten preiswerten Wohnraum für Arbeiterfamilien. Preiswert sind die Einheiten noch immer, da sie sich heute in genossenschaftlichem Besitz befinden; allerdings muss man sich größtenteils mit recht kleinen Wohnungen begnügen, die auf 32-34 m² zwei Zimmer, Küche und Bad bieten. Wegen der zentralen und doch ruhigen Lage sind sie heiß begehrt.

Als ein dort lebendes Paar mit Kind weiteren Nachwuchs erwartete, gelang es ihm glücklicherweise, eine zweite Wohnung zu ergattern, und so legte man beide Einheiten zu einer Maisonette von nunmehr 66 m² zusammen – für eine vierköpfige Familie noch immer kein Luxus. Das mit dem Umbau betraute ARCHITEKTURBÜRORATSCHKO musste sehr flächeneffizient vorgehen. Die neue Verbindungstreppe beansprucht nur ca. 1 m² Platz und nimmt an der Unterseite noch ein Regal auf, vereint also zwei Funktionen im selben Objekt. Aus Kostengründen wurde das skulptural gewendelte Treppenmöbel aus Birkensperrholz gefertigt. Die Deckenöffnung lässt sich bei Bedarf schließen: Wenn man im oberen Zimmer die Sperrholzbrüstungen zusammenklappt und im Boden versenkt, kann man den Raum temporär von seinem Durchgangscharakter befreien, um ihn beispielsweise tagsüber zum ungestörten Arbeiten im Homeoffice oder nachts als Gästezimmer zu nutzen – wiederum eine Doppelfunktion. In diesem Fall gelangen die Bewohner dann durchs Treppenhaus in die andere Etage.

Bilder: Jakob Börner

Im unteren Stockwerk wurden die beiden kleinen Zimmer über einen breiten Durchbruch miteinander verbunden, um einen etwas großzügigeren Wohn-Ess-Bereich für das Familienleben zu gewinnen. Auch ein Innenfenster zur Küche sorgt für neuen Sichtkontakt. Durch die Wandöffnung schiebt sich eine lange Tafel, die auf der einen Seite als Tisch, auf der anderen Seite als Arbeitsplatte dient. Für besonders große Runden lässt sich die Tafel auch von der Wand lösen, mit zusätzlichen Beinen ausstatten und frei im Raum platzieren. Mit einer Vielzahl ähnlicher Details, die eine flexible Nutzung erlauben, führt der Umbau eines vor Augen: Selbst in überteuerten Metropolen ist es heute noch möglich, bezahlbaren Wohnraum für Familien zu schaffen. Gerade in den Stadtzentren haben solche Beispiele Seltenheitswert.

~Christian Schönwetter

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