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nach nirgendwo
Das »Missing Post Office« [9] wurde 2013 im Rahmen der Art Setouchi Triennale in Japan eröffnet. Die Künstlerin Saya Kubota [10] sammelt dort Briefe, die zwar geschrieben und abgeschickt wurden, aber nie den Empfänger erreichten. Hintergrund ist ihr Interesse an Spuren vergangener Dinge in der Gegenwart. Bis zum 22. Februar können nun in der Daiwa Anglo-Japanese Foundation in London (im Rahmen der Ausstellung »Material Witness«) ebenfalls Briefe eingeworfen [11] werden – in jeder beliebigen Sprache, auf eigenem Briefpapier oder auf den ausliegenden Postkarten mit hübschem japanisch-englischem Stempel und v. a. über jedes beliebige Thema, über das man schon immer mal schreiben wollte, aber nie wusste, ob man es wirklich tun oder an wen man sich richten sollte. Die Briefe und Karten werden ausgestellt und nach Beendigung der Londoner Schau im realen Postamt für fiktive Briefe auf der Insel Awashima aufbewahrt, wohin auch spätere Sendungen adressiert werden können. Rund 7 000 Briefe schwimmen dort bereits im »Meer der Zeit«. Dem erfundenen Postamt steht der wahre ehemalige Leiter des örtlichen Postamts vor, ebenso wie in England ein früherer leitender Postbeamter der Ausstellung vorsteht. ~dr
www.dajf.org.uk; http://sayakubota.com
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