Wiener Architekturkollektiv feld72 im Aedes

Ab 27. Mai zeigt das Aedes Architekturforum in Berlin die Ausstellung »Social. Spaces. Matter.« Zu sehen sind Projekte des österreichischen Architekturkollektivs feld72 aus rund 20 Jahren Praxis.

Die Arbeit des Architekturkollektivs feld72 aus Wien bewegt sich an der Schnittstelle von Architektur, angewandtem Urbanismus und Kunst. Das Team hat international eine Vielzahl von Projekten in unterschiedlichsten Größenordnungen realisiert. Diese reichen von städtebaulichen Studien und Masterplänen bis hin zu Gebäuden, Raum- und Ausstellungsgestaltungen sowie urbanen Strategien und großflächigen Interventionen im öffentlichen Raum.

Die Arbeiten von feld72 wurden mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem österreichischen Staatspreis für Architektur und der Goldmedaille der italienischen Architektur. Das Kollektiv zeichnet sich durch einen sozial verantwortungsbewussten, innovativen und nachhaltigen Ansatz aus, wenn es um Themen der Architektur und des Urbanismus geht. Die Projekte von feld72 konzentrieren sich darauf, die Potenziale von Orten und (sozialen) Räumen aufzuspüren und zu verstärken.

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Projekte aus rund 20 Jahren

In den ersten Jahren nach seiner Gründung 2002 hat sich das Wiener Architekturkollektiv vor allem mit urbanen Strategien und großflächigen Interventionen einen Namen gemacht.

Mit dem »Million Donkey Hotel« aus dem Jahr 2006 beispielsweise hat feld72 ein schrumpfendes, von Leerstand betroffenes Dorf im Süden Italiens wiederbelebt. Außerdem nahm das Kollektiv an verschiedenen Ausstellungen teil und präsentierte dabei Beiträge, in denen es um die Nutzung und Wahrnehmung von öffentlichem Raum ging – darunter die Autobahn-Intervention »FILEKit©« (Stau-Versorgungspaket) auf der ersten Internationalen Architekturbiennale Rotterdam (2003) oder das Wahrnehmungstool »urbanism – for Sale!«, der österreichische Beitrag zur Internationalen Architekturbiennale São Paulo (2007).

Zu den jüngeren Projekten zählen die Bankzentrale raiffeisen corner in St. Pölten (2022), die in Holzhybridbauweise errichtete Wohnsiedlung Maierhof in Bludenz (2019), das geförderte Wohnquartier Berresgasse (2022) in Wien mit 100 Prozent klimafreundlicher Energieversorgung, der in ganzheitlich ökologischer Bauweise erstellte Kindergarten Algund (2022) oder das »Quartiershaus am Stadtbalkon« im Wiener Sonnwendviertel mit einer urbanen Mischung aus Arbeiten und alternativen Wohnformen.

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Retrospektive und Manifest im Aedes

Unter dem Titel »Social. Spaces. Matter.« gibt die Ausstellung im Aedes Einblicke in die vielschichtige Praxis des Kollektivs. Zentrales Element der Ausstellung bildet ein raumgreifendes Zelt. Als temporäre Architektur steht der »Raum im Raum« beispielhaft für die experimentellen Projekte von feld72 – jene, die über das Regelwerk der klassischen Architektur hinausgehen. Fotografien, Pläne und Texte an der Außenfassade des Zeltes zeigen einen chronologischen Rückblick auf Projekte von feld72 aus rund 20 Jahren Praxis.

Überlagert wird diese Retrospektive von Statements und Fragen, die für das Architekturkollektiv von großer Bedeutung sind. Sie sind unabhängig von den konkreten Projekten und werden in der Ausstellung zu einem unvollständigen Manifest verwoben.

Im Inneren des Zeltes widmet sich eine atmosphärische Filminstallation dem aktuellen Zustand der entstandenen Bauten und Orte. Die von David Schreyer entwickelten Aufnahmen zeigen den Gebrauch von Architektur und fangen darüber hinaus kontextuelle Aspekte ein. Außerdem werden weitere Filme in der Ausstellung präsentiert: »Zukunftsgespräche« zwischen feld72 und Akteuren sowie Wegbegleitern reflektieren bisherige Erfahrungen in Hinblick auf drängende Fragen. Im Dialog eröffnen sich neue Perspektiven und Ausblicke – nicht zuletzt mit Fokus auf die Relevanz von guter Gestaltung in der Raumproduktion.

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Ausstellung: feld72, Wien | Social. Spaces. Matter.
Dauer der Ausstellung: 27. Mai – 5. Juli 2023
Eröffnung: Freitag, 26. Mai 2023, 18.30 Uhr
Ort: Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18–19, 10119 Berlin
Öffnungszeiten: Mo 13–17 Uhr, Di–Fr 11–18.30 Uhr, Sonn- und Feiertage 13–17 Uhr, Sa 27. Mai 2023, 13–17 Uhr

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