Noch bis 27. Juli ist in der Zentralbibliothek Bücherhallen Hamburg die Ausstellung »rendez-vous à la gare. oder davor. überlegungen zum hamburger hauptbahnhof« von fbcc architecture zu sehen. Die Ausstellung findet im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers 2023 statt und präsentiert einen alternativen Ansatz zu den Umbau- und Erweiterungsplänen des Hauptbahnhofs unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit.
Der Hamburger Hauptbahnhof soll umgebaut, erneuert und erweitert werden, um den stark gestiegenen funktionalen wie räumlichen Anforderungen gerecht zu werden. Es handelt sich um ein anspruchsvolles und langfristiges Vorhaben, bei dem die Bedürfnisse der Bahn, des öffentlichen Nahverkehrs und anderer Verkehrsmittel, die städtebaulichen Anforderungen des öffentlichen Raums sowie Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden müssen. Das Projekt besteht tatsächlich aus vielen Teilprojekten, die sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren entwickeln und verändern werden, am Computer wie in der Realität.
Möglichst viel Flexibilität
Gemeinsam mit seinen Partnern hat das Architekturbüro fbcc auf Grundlage des Wettbewerbs von 2021 ein Projekt erarbeitet, das dieser Komplexität und den zunehmenden Anforderungen an Nachhaltigkeit Rechnung trägt, indem es Bestehendes weiterverwendet und umnutzt, so wenig und so leicht baut wie möglich, den öffentlichen Raum weitestgehend freihält und dadurch möglichst viel Flexibilität im Projekt erhält.
Die Ausstellung in der Zentralbibliothek Bücherhallen Hamburg versteht sich als Beitrag und als Anstoß zu einer öffentlichen wie auch fachlichen Diskussion. Sie präsentiert zunächst eine Analyse der Situation sowie des Kontextes und anschließend das Projekt.
Nachhaltigkeitsdebatte im Hochbau
Die Nachhaltigkeitsdebatte im Hochbau ist in vollem Gange. »Im Bereich der Infrastrukturen, der unterirdischen und nicht als Architektur wahrgenommenen Bauten, ist dieses Thema viel schwerer greifbar und mit noch größeren Hürden verbunden«, so die Architekten von fbcc. »Wir arbeiten seit mehreren Jahren in diesem Bereich. Wir sehen die Dauer, die Unbeweglichkeit, die schwere Kommunizierbarkeit und vor allem die technischen Anforderungen.«
Laut fbcc architecture stellen sich insbesondere folgende Fragen:
- Wie können wir heute ressourcenschonend innerstädtische Infrastrukurbauten planen?
- Wie können wir die notwendige Anpassung und Modernisierung bestehender Bahnhöfe und Schienennetze verträglich in Stadtraum und Stadtzeit integrieren?
- Wie können wir die Ideen von Reduktion und Wiederverwertung, von Klimaresilienz und stadträumlicher Kontinuität, von Aufwertung öffentlicher Räume und ihrer Verfügbarkeit für alle in unseren Bahnhöfen umsetzen?
»Wir sehen ein großes Optimierungspotenzial in diesem Bereich. Der Stand der Technik ist hoch, aber dient nicht der nachhaltigen, sondern meist der preisgünstigsten Konzeption«, so fbcc. »Wir möchten die Bauherren, die Kommunen sowie die Verkehrsträger ermutigen, alternative Planungsansätze zu prüfen, die statt eines vollständigen und endgültigen Projektes ein stufenweises und adaptierbares Set von Maßnahmen vorsehen.« Hamburg stehe am Anfang seines großen Infrastrukturumbaus. »Alle Möglichkeiten, etwas wirklich Zeitgemäßes zu bauen, (…) stehen uns offen. Jede Investition in die Debatte und in die Studien rund um die Alternativen sind jetzt noch möglich – und günstig im Vergleich zu den Modifikationen, sobald die Bagger rollen.«
Save the date
- Ausstellung: »rendez-vous à la gare. oder davor. überlegungen zum hamburger hauptbahnhof« | von fbcc architecture in Zusammenarbeit mit SSF Ingenieuren
- Termin: 9. Mai – 27. Juli 2023
- Ort: Zentralbibliothek Bücherhallen Hamburg, Am Hühnerposten 1, 20097 Hamburg
Am 21., 22. und 23. Juni besteht außerdem die Möglichkeit einer Ausstellungsführung durch Hans-Michael Földeak, fbcc (Termin nach Vereinbarung).
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