Ob Rathaus oder Siedlungshäuschen, Förderturm oder Energiespeicher, Kanal oder Verkehrsbauwerk: Die für das Ruhrgebiet spezifischen Großbauten der Industriekultur setzten Impulse für die gesamte Architektur in der Region. Die neue Dauerausstellung »Impulse. Baukunst der Industriekultur« in Dortmund zeigt die vielfältigen Beziehungen zwischen Industriekultur und Baukunst.
Die neue Dauerausstellung geht den städtebaulichen Dimensionen Wohnen, Verkehr, Industrie, Wasser und Stadt nach. Identifiziert werden insgesamt 24 Bauaufgaben, zu denen jeweils einzelne Objekte vorgestellt werden. »Baukunst der Industriekultur – das ist neben Industrieanlagen und Arbeitersiedlungen das ganze Spektrum großstädtischer Bauaufgaben vom Wohnblock bis zum Rathaus, vom Theater bis zur Kirche«, meinen die Kuratoren Ruth Hanisch und Wolfgang Sonne.
Baukunst der Industriekultur
Jedes Bauwerk ist durch eine Fotografie des bekannten Düsseldorfer Fotografen Matthias Koch und ein Modell der Modellbauwerkstatt der TU Dortmund sowie Texttafeln und historisches Referenzmaterial dargestellt. Die Fotografien zeigen den heutigen Zustand der Gebäude in ihrem baulichen Kontext. Matthias Kochs Architekturfotografie nimmt das bauliche Objekt immer ernst, geht aber in ihrer atmosphärischen Dichte über die reine Dokumentation weit hinaus. Die ergänzend präsentierten, dreidimensionalen Modelle fokussieren auf unterschiedliche Aspekte dieser Gebäude im Ursprungszustand und reichen im Maßstab vom Städtebau bis ins architektonische Detail.
Fotos und Modelle
Das größte Modell – vom Oberhausen Gasometer – ist wie ein Tortenstück angeschnitten, um das Innere zu zeigen. Der Gasometer war ursprünglich ein rein technisches Bauwerk, wurde allerdings schon bei der Errichtung auch als ästhetisches Objekt wahrgenommen und dient heute als Ausstellungsgebäude. Weitere Beispiele des engen Austausches zwischen Baukunst und Industriekultur sind die Arbeitersiedlungen, etwa die Werksiedlung Eisenheim in Oberhausen; oder die Kirchenbauten für die Arbeiter aus Osteuropa wie die Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen. Ganz zentral ist die Infrastruktur – wie der Dortmund-Ems-Kanal und der Ruhrschnellweg -, die die Region überhaupt erst zusammenwachsen ließ und umso mehr eine spezifische regionale Ausprägung erhielt. Als Teil der Industriekultur nicht zu übergehen sind die Themen Bier und Fußball, die durch die Dortmunder Unionsbrauerei und das Stadion in Gladbeck repräsentiert werden.
Route der Industriekultur
Ergänzt wird die Präsentation der 24 Bauten durch Abreißzettel mit weiteren Informationen zur Architektur der Region, die auch zu Besuchen weiterer Objekte auf der »Route der Industriekultur« anregen. Für Kinder gibt es ein Erkundungsprogramm mit Bilderrätsel – und eine Belohnung zum Mitnehmen.
Zur Ausstellung erscheint eine Mappe mit den 24 Fotografien von Matthias Koch und ein Film von Joschua Hohenbrink: www.baukunstarchiv.nrw/dauerausstellung-2/
Dauerausstellung »Impulse. Baukunst der Industriekultur«
Adresse: Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund
Öffnungszeiten: Di. – So. 14.00 – 17.00 Uhr; Do. 14.00 – 20.00 Uhr; Mo. geschlossen
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