Deutschlands Landschaften sind vielfältig und verändern sich immer schneller. Die Ausstellung »Die Gestalt des Raumes – Landschaften Deutschlands als Abbilder der Gesellschaft« macht diesen Wandel mit vielfältigen Luftbildaufnahmen sichtbar. Zu sehen noch bis 26. August im Ernst-Reuter-Haus in Berlin.
Anhand einer Vielzahl von Luftbildaufnahmen zeigt die Ausstellung eindrücklich unterschiedliche Facetten der Landnutzung in Deutschland: Siedlungsstrukturen von hochverdichteten Innenstädten bis hin zu Stadtrandlagen und urbanem Grün, Verkehrsinfrastrukturen sowie Industrie- und Energielandschaften, landwirtschaftliche Flächen von ausgeräumten Bergbaufolge- und agrarindustriellen Landschaften bis hin zu Ökolandbau, Waldbeständen und Freizeitlandschaften.
»Landnutzung ist Ausdruck gesellschaftlicher Ansprüche, wirtschaftlicher Tätigkeiten, kultureller Prägungen, naturräumlicher Ausstattung und geschichtlicher Entwicklungen«, so die Veranstalter. »Sie ist auch ein Resultat räumlicher Planungen auf verschiedenen Ebenen, die die Veränderungen steuern und versuchen, Flächennutzungskonflikte auszugleichen. Das Ergebnis sind – im Vergleich zu europäischen Nachbarn – meist klar gegliederte Siedlungsstrukturen und häufig auch schöne Kulturlandschaften, vielerorts aber auch Zersiedelung, Landschaftszerschneidung sowie Boden- und Waldschäden.«
Die von einem Fotokopter und einem Luftschiff aus einer Höhe von bis zu 100 Metern aufgenommenen Bilder ermöglichen einen neuen und zuweilen überraschenden Blick auf die meist kleinräumig strukturierten, geordneten und genutzten Landschaften Deutschlands.
Umfangreicher Bildband
Der Ausstellung zugrunde liegt ein Fotoband, der im vergangenen Dezember im Wasmuth & Zohlen Verlag erschienen ist. Das Buch »Die Gestalt des Raumes« (ISBN 978 3 8030 2224 0) wurde in Nachfolge des Bildbandes »Der gebändigte Raum« (ISBN 978 3 8030 0720 9) von 2010 veröffentlicht.
Der umfangreiche Bildband enthält – neben zahlreichen Luftbildaufnahmen von Jürgen Hohmuth und Marcus Fehse – analytische Texte verschiedener Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Fachbereichen. Herausgeber des Fotobandes sind Wendelin Strubelt, Fabian Dosch und Gotthard Meinel in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sowie dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR).
»Den Diskurs über Vergangenheit und Zukunft des gesellschaftlichen Umgangs mit unseren Lebensgrundlagen bildlich und analytisch anzuregen und zu stützen, ist die Intention der Herausgeber dieses Buches«, sagt der Verlag.
Finissage und Gespräch
Am 25. August findet um 17 Uhr die Finissage der Ausstellung statt. Die Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Petra Wesseler, wird die Veranstaltung eröffnen. In einem Gespräch mit den Autorinnen und Autoren des Fotobandes geht es um Wege für einen schonenden Umgang mit Landschaften und Siedlungsräumen in Deutschland.
Der Eintritt zu Ausstellung und Finissage ist frei.
- Ausstellungsdauer: 1. – 26. August 2022
- Ausstellungsort: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr
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