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Wie kann die Biennale sozial nachhaltig werden? - Podiumsdiskussion in Venedig

Podiumsdiskussion in Venedig - mit Livestream
Wie kann die Biennale sozial nachhaltig werden?

Wie kann eine urban verträgliche Zukunft der Biennale in Venedig aussehen? Wie können die sozialen Auswirkungen der Biennale und ihrer Projekte auf die Stadt Venedig sinnvoll gesteuert werden? Was sind ihre Chancen und Perspektiven? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der Podiumsdiskussion, die am 15. September 2023 unter dem Titel »Venezia e La Biennale« im Rahmen der »Pavilion Days« stattfindet.

Organisiert wird die Podiumsdiskussion vom Kuratoren-Team des Österreichischen Pavillons, AKT & Hermann Czech, in Zusammenarbeit mit der sogenannten »Commissioner Group«, einer selbstorganisierten Gruppe von Kommissärinnen und Kommissären von bisher 25 Länderpavillons. Die öffentliche Veranstaltung lässt Expertinnen und Experten der nationalen Pavillons, Vertreter der Biennale und der Stadt Venedig sowie lokale Aktivistinnen und Aktivisten in Dialog treten.

Halber Pavillon für Venedig

Soziale Auswirkungen der Biennale im Fokus

Im Rahmen der von AKT moderierten Podiumsdiskussion »Venezia e La Biennale« sollen die sozialen Auswirkungen der Biennale und ihrer Projekte auf die Stadt Venedig beleuchtet werden. Es geht um die zentrale Frage, welche Rolle die wichtigste Architekturausstellung der Welt in der Stadt Venedig in Zukunft spielen kann.

Die Veranstaltung ist öffentlich und wird live gestreamt. Simultan ins Italienische übersetzt, soll sie insbesondere die lokale Bevölkerung miteinbeziehen. In der Gesprächsrunde sollen die unterschiedlichen Ansichten, Interessen und Ansätze der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dargestellt und die Beziehung zwischen der Biennale, der Stadt Venedig und ihrer Bevölkerung kritisch hinterfragt werden. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion soll ein offener Austausch mit dem Publikum stattfinden.

Weitere Fragestellungen, auf die im Rahmen des Events nach Antworten gesucht werden sollen, sind:

  • Welchen Beitrag leistet die Biennale für die Stadt Venedig?
  • Inwiefern gibt es einen Austausch mit der lokalen Bevölkerung? 
  • Welche Rolle spielen dabei lokale Bürgerinitiativen?
  • Inwieweit arbeiten die Pavillons mit der Biennale zusammen?
  • Wie kann diese Arbeit verbessert werden?
  • Wie könnten die Pavillons ihre Aktivitäten reflektieren, organisieren und bündeln und damit positive Auswirkungen auf die Stadt Venedig haben?

Brücke über die Mauer geplant

Der österreichische Beitrag

Für die 18. Internationale Architekturausstellung »La Biennale di Venezia« haben das Architekturkollektiv AKT und der Wiener Architekt Hermann Czech einen gesellschaftlich wirksamen, temporären Umbau des Österreichischen Pavillons konzipiert. Der Pavillon liegt an der nordöstlichen Grenzmauer des Biennale-Areals zur Stadt. Diese Nachbarschaft steht sinnbildlich für die sozialräumliche Entwicklung Venedigs im Laufe der vergangenen Jahrzehnte: die Biennale als Exklave des internationalen Kunsttourismus, der umliegende Stadtteil Castello als ein noch überwiegend von lokaler Bevölkerung bewohnter Bezirk Venedigs und gleichzeitig umstrittenes Entwicklungsgebiet.

Für das Projekt »Partecipazione / Beteiligung« wurde der symmetrische Pavillon geteilt. Die westliche Hälfte bleibt von der Biennale aus begehbar. Die östliche Hälfte des Gebäudes sollte samt Hof über einen neu hergestellten Zugang von der Stadt aus frei zugänglich sein. Dieser Teil sollte als Versammlungsraum an die Bevölkerung des angrenzenden Wohnquartiers und an städtische Initiativen abgetreten werden. Im intensiven Austausch mit diesen war das Projekt als Hinwendung der Biennale zur umgebenden Stadt konzipiert: nicht in Form einer weiteren räumlichen Ausbreitung wie in den letzten Jahrzehnten, sondern als Abgabe von Raum und somit als Umkehrung dieser räumlichen Praxis.

Im Zentrum des architektonischen Eingriffs von AKT & Hermann Czech steht die Frage nach der Verfügungsmacht über Raum in einer Stadt mit begrenztem Boden und mit ihr die Frage nach der sozialen Nachhaltigkeit der wichtigsten Architekturausstellung der Welt im Kontext der Altstadt Venedigs.

Die temporäre Übergabe einer Hälfte des Österreichischen Pavillons an die Bevölkerung Venedigs, wie von AKT & Hermann Czech ursprünglich vorgeschlagen, wurde seitens des Denkmalamts und der Biennale nicht genehmigt. Von der Stiegenplattform der nicht fertiggestellten Brücke sehen die Besucherinnen und Besucher, wo die Öffnung zum angrenzenden Stadtviertel geplant war. Die ungenutzten Einbauten machen die Ablehnung greifbar.

Leere Pavillon-Hälfte wird zum Exponat

Hoffnung liegt auf »Commissioner Group«

Mit ihrem Projekt »Partecipazione/Beteiligung« sind AKT & Hermann Czech also angetreten, um die Beziehung der Biennale zur Bevölkerung der Stadt Venedig abzubilden und einen dringend notwendigen Dialog anzustoßen.

Doch die Sorge ist groß, dass ihr Engagement verpufft, sobald die nächsten Kuratorinnen und Kuratoren andere Schwerpunkte setzen – denn diese kommen und gehen. Was eine gewisse Kontinuität hat, sind die Kommissärinnen und Kommissäre der Länderpavillons, die sich zunehmend in der »Commissioner Group« organisieren, um dort unter anderem gemeinsam am nachhaltigen Zusammenwirken der Biennale und der Stadt Venedig zu arbeiten. Bisher lag der Schwerpunkt dabei auf der ökologischen Nachhaltigkeit, dem Einsatz von Material und Energie. Die geplante Podiumsdiskussion könnte das Thema soziale Nachhaltigkeit stärker in den Vordergrund rücken.

Die »Commissioner Group« entwickelt sich zu einer unabhängigen, dauerhaften und produktiven Partnerin im Kontext der Biennale. In diesem Jahr veranstaltet sie bereits zum zweiten Mal die mit zahlreichen Events gefüllte, zweitägige Veranstaltungsreihe der »Pavilion Days«, die vom 14. bis zum 15. September 2023 in Venedig stattfindet.


Save the date

  • Veranstaltung: Pavilion Days – Podiumsdiskussion »Venezia ⇆ La Biennale«
  • Datum: Freitag, 15.9.2023, 19 Uhr
  • Ort: Palazzo Trevisan degli Ulivi, Campo S. Agnese, Dorsoduro 810, Venezia (nahe Vaporetto-Stationen Zattere oder Accademia) und online per Livestream
  • Diskussionsteilnehmer:
    Roberto Cicutto (Präsident der Biennale, angefragt)
    Alessandro Scarpa »Marta« (Stadtpolitiker)
    Francien Van Westrenen (Kommissärin Niederlande)
    Tommaso Cacciari (Rebiennale)
  • Moderation: AKT

Keine Voranmeldung erforderlich, Plätze beschränkt.

Online-Teilnahme unter folgendem Link » 

 

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