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Werner Sobek erhält Bundesverdienstkreuz

Architekturpionier und Visionär
Werner Sobek erhält Bundesverdienstkreuz

Wie kaum ein anderer hat Werner Sobek das nachhaltige Bauen und den Diskurs über die Rolle des Bauwesens im Klimawandel befördert. Nun hat er das »Bundesverdienstkreuz am Bande« erhalten.

Werner Sobek gilt als einer der bedeutendsten Architekten und Ingenieure unserer Zeit. Er lehrte am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart sowie in Harvard und am IIT in Chicago. Zudem gründete er ein weltweit tätiges Planungsbüro, dem er heute noch in beratender Funktion zur Seite steht. Sein Ziel lässt sich prägnant in einem Satz zusammenfassen: für mehr Menschen emissionsfrei und mit weniger Material bauen.

Wie kaum ein anderer hat Werner Sobek das nachhaltige Bauen und den Diskurs über die Rolle des Bauwesens im Klimawandel befördert. Sein jahrzehntelanger, nicht nachlassender Einsatz für Forschung und Innovation wurde am 17. Mai 2022 mit dem »Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland« ausgezeichnet.

Überreicht wurde ihm das Bundesverdienstkreuz von der Wissenschafts- und Kunstministerin Baden-Württembergs, Theresia Bauer. »Werner Sobek ist ein Architekturpionier und er hat mit seinen visionären Ideen für nachhaltiges Bauen den Kontext zu Klimaschutz und globaler Verantwortung hergestellt«, so die Ministerin.

Alarmierende Bestandsaufnahme

Wo bleiben die Visionen? 

Es war ein nachdenklicher Werner Sobek, der diese besondere Auszeichnung einen Tag nach seinem 69. Geburtstag aus den Händen von Ministerin Theresia Bauer entgegennehmen durfte. Vor kurzem erst legte er mit dem ersten Band seiner Trilogie »non nobis« (avedition) einen »alarmierenden Weltbericht über das Bauwesen vor«, der die Schlüsselrolle, die das Bauwesen im Klimawandel spielt, detailliert beleuchtet.

Der Vordenker der gebauten Umwelt von morgen stellt fest, dass die Frage nach der Zukunft – die Frage, wie sollen wir morgen bauen? – von Architekten und Ingenieuren seit geraumer Zeit kaum noch gestellt wird. »Dabei ist allgemein anerkannt, dass die Bauindustrie mehr als jeder andere Sektor für die globale Erwärmung, den ungezügelten Verbrauch von Ressourcen und die Erzeugung gigantischer Mengen an Abfall verantwortlich ist. Umgekehrt spielt sie eine zentrale Rolle bei der Ermöglichung eines gesunden und letztlich friedlichen Zusammenlebens der Menschen auf diesem Planeten«, lautet das Resümee von Werner Sobek.

Der Ton hat an Dringlichkeit gewonnen

Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz wird sicher dazu beitragen, der Botschaft des Visionärs weitere Kraft zu verleihen. Bei der Neuausrichtung des Bauwesens müssten Architekten und Ingenieure mit Soziologen, Ökologen und vielen anderen zusammenarbeiten, um einen Diskurs in Gang zu setzen, der die gesamte Gesellschaft betrifft, so der Preisträger.

In jüngster Zeit – getragen von den Erkenntnissen, die er in »non nobis“ zusammengefasst hat – hat sein Ton nochmals an Dringlichkeit gewonnen: »Wir alle werden in den nächsten Jahrzehnten die verheerenden Auswirkungen der globalen Erwärmung ertragen müssen. Warum also denkt niemand, nicht einmal Architekten und Ingenieure, darüber nach, wie wir die Zukunft aktiv gestalten können?« Provokation kann zweifellos Antrieb bedeuten – in diesem Sinn hat er auch das Buch verfasst: »Weil ich es als meine Verpflichtung ansehe, meinen Schülerinnen und Schülern dasjenige Bild vom Zustand unserer gebauten Welt und von ihren Perspektiven zu skizzieren, wie ich sie verstanden zu haben glaube.«

Neuer Podcast von Werner Sobek zum Thema »Regeneratives Bauen«

Neue Horizonte

Werner Sobek fordert immer wieder dazu auf, differenzierter an die Planung unserer gebauten Umwelt heranzugehen und den Einsatz bestimmter Baustoffe neu zu gewichten. In einem kürzlich erschienenen Interview mit der Tagezeitung »Die Welt« wurde Werner Sobek gefragt, ob der von ihm geforderte Richtungsschwenk im Bauwesen nicht illusorisch sei, wenn man an den Kostendruck denke. Seine Antwort: »Wenn die Kosten drücken, ist ein Reichtum an Phantasie gefragt!«

Und eben dieser Reichtum an Phantasie entsteht für den Planer auf Basis von Forschung, Erkenntnis und Wissen, wie er es auch in seinem Vorwort zu »non nobis« formuliert: »Eine Analyse der Bevölkerungssituation, eine Sichtung der Baustoffe unter vielfältigsten Gesichtspunkten, eine Darlegung der mit dem Bauschaffen einhergehenden Energieverbräuche, der Emissionen und des Abfallaufkommens und vieles mehr erlauben es, das Heute umfassender und damit besser zu verstehen. Es entsteht so eine tragfähige Basis, die eine Entwicklung des Zukünftigen ermöglicht.«

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