Am 21. Juni findet am KIT Campus Nord in Eggenstein-Leopoldshafen eine Fachtagung rund um das radonsichere Bauen und Sanieren statt. Auf dem Programm stehen zahlreiche praxisorientierte Vorträge sowie ausreichend Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Radon ist ein unsichtbares, radioaktives Gas, das beim natürlichen Zerfall von Uran im Boden entsteht. Es kann durch undichte Stellen in Gebäude eindringen und sich in Innenräumen anreichern. Da es als eine der häufigsten Ursachen für Lungenkrebs gilt, hat der Gesetzgeber Schutzregelungen erlassen und einen Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft (Bq/m³) für Radon in Innenräumen festgelegt. Um die Radonkonzentration in einem Gebäude zu bestimmen, ist eine Messung unerlässlich und daher grundsätzlich empfohlen.
Seit 2020 gibt es sogenannte Radonvorsorgegebiete, in denen die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass der Referenzwert für Radon in Innenräumen überschritten wird. Hier gelten besondere gesetzliche Pflichten bei der Errichtung von Gebäuden sowie für Arbeitgeber. Sowohl bei Neubauten als auch bei einer energetischen Sanierung ist der Schutz vor Radon zu berücksichtigen, da bauliche Maßnahmen an Bestandsgebäuden die Radonbelastung erhöhen können.
Vorträge und Referenten
Die Fachtagung am 21. Juni beschäftigt sich am Vormittag mit der Messung von Radon durch anerkannte Stellen und mit der Radon-Sanierung von komplexen Gebäuden. Ein eigener Themenblock widmet sich am Nachmittag anerkannten Regeln der Technik im Bauwesen. Der Schutz vor Radon berührt verschiedene Fachbereiche des Bauwesens: Die Art des verwendeten Betons, die Abdichtung von erdberührten Bauteile sowie die Lüftung des Gebäudes beeinflussen das Eindringen von Radon.
- Radonlabor des KIT | Dipl.-Ing. (BA) Christian Naber, Abteilungsleiter der Dosimetrielabore
- Erfahrungen bei der Radonsanierung komplexer Gebäude | Prof. h. c .Dr. rer. nat. habil. Bernd Leißring, ö. b. u. v. Sachverständiger für Radiologische Messungen, Radon und Radonschutz, Bergtechnisches Ingenieurbüro GEOPRAX GbR, Chemnitz
- DIN 18117–2 »Bauliche und lüftungstechnische Maßnahmen zum Radonschutz«: Aktueller Stand und Ausblick | Dipl.-Ing. Roland Strubbe, Obmann DIN-Normenausschuss »Radongeschütztes Bauen«
- DIN 18533 »Abdichtung von erdberührten Bauteilen«: Regelungsgegenstand, Einwirkungen an Abdichtungen und Feuchteschutz ohne genormte Abdichtungen | Prof. Matthias Zöller, Honorarprofessor in Bauschadensfragen am KIT
- DAfStb-Richtlinie »Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton« | Dr.-Ing. Christoph Alfes, Leiter Forschung Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V.
- Vorstellung der DIN 1946–6 »Lüftung von Wohngebäuden« | Dipl.-Ing. Claus Händel, Geschäftsführer Technik Fachverband Gebäude-klima e. V., Obmann DIN-Normenausschuss »Wohnungslüftung«
Save the Date
- Veranstaltung: Fachtagung rund um das radonsichere Bauen und Sanieren
- Termin: Mittwoch, 21. Juni 2023, 9:30 bis 17:00 Uhr
- Ort: KIT Campus Nord, Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt, Eggenstein-Leopoldshafen
- Veranstalter: Radon-Forum Baden-Württemberg der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Zielgruppe: Architektur- und Planungsbüros, Bau- und Handwerksunternehmen, Öffentliche und private Immobilienverwaltungen, Fachbehörden, Radonfachleute
Weitere Informationen und Anmeldung »
Weitere News finden Sie hier »