Was sind die Randbedingungen zum Leben, die den Menschen verbleiben, wenn Erderwärmung und deren Folgen in der Zukunft nicht begrenzt werden? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang das Bauen und die Umwelt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Werner Sobek im zweiten Band seiner Trilogie. In der Buchreihe fordert er, dass wir lernen müssen, »… für Menschen mit weniger Material emissionsfrei zu bauen«. Genau dies versteht Erich Ulrich von Weizsäcker im begleitenden Vorwort als Pflichtaufgabe der Menschheit in den kommenden Jahrzehnten und lobt den vorliegenden Band als mutiges Lehrstück für diesen Weg in die Zukunft.
Wie in Buch 1 werden u. a. Energie, Ressourcen, Emissionen, Klimaziele, Erderwärmung, Migrationen und Bevölkerungsentwicklung untersucht und schonungslos analysiert. Wir Menschen leben in der Welt, die uns umgibt, also der »Um-welt«. Es sollte aus diesem Grund eine ausgewogene Koexistenz der beiden Protagonisten sein. Der dritte und letzte Band wird mit der Menschheit noch härter zu Gericht gehen und ein Ende des »permanent steigenden Konsumismus«, der eine ewige Wachstumsspirale antreibt, fordern.
Das Werk des Stuttgarter Architekten und Ingenieurs kommt sehr poppig daher. Farbig akzentuierte Grafiken, bunte Sprechblasen und monochrom angelegte Trennblätter lassen die Lektüre der z. T. doch sehr anspruchsvollen Materie in jugendlicher Leichtigkeit erscheinen. ~ks
Werner Sobek, Deutschland. non nobis – über das Bauen in der Zukunft, Band 2: Über die Randbedingungen des Zukünftigen, av-edition, Stuttgart, 2023, 348 Seiten, ca. 114 Abbildungen, 49 €, ISBN 978-3-899863-84-0, www.avedition.de
Trockene Socken
