Der BDA hat auf dem 15. BDA-Tag in Halle (Saale) mit dem Positionspapier »Das Haus der Erde« einen programmatischen Aufruf für einen Paradigmenwechsel in Architektur und Bauwesen beschlossen.
Das Papier plädiert in zehn Punkten für eine Abkehr vom Wachstumsgedanken und ruft Architekten und Stadtplaner auf, für ein Lebensverständnis einzutreten mit Schwerpunkt im Wiederverwenden, Umnutzen, Nachnutzen und Mitnutzen.
Dazu zählen:
• Die »Intelligenz des Einfachen« muss die technische Aufrüstung zu »intelligenten Gebäuden« ersetzen.
• Dem Erhalt des Bestehenden kommt Priorität vor dem leichtfertigen Abriss zu.
• Alle verwendeten Materialen müssen vollständig wiederverwendbar oder kompostierbar sein.
• Der Verzicht auf kohlenstoffbasierte Materialien und fossile Brennstoffe im Bauen tritt an die Stelle der Energieeffizienz.
• Mobilität muss als konzeptionelle und gestalterische Aufgabe von Architekten und Stadtplanern verstanden werden.
• Die gewachsene Polyzentraliät Deutschlands muss gestärkt werden.
• Eine Kultur des Experimentierens sowie politische Versuchsräume sollen Ideen und Vorschläge für klimagerechte Lebens- und Verhaltensweisen erproben helfen.
Zum BDA-Positionspapier:
»Das Haus der Erde – Positionen für eine klimagerechte Architektur in Stadt und Land«
Die db leistet unabhängig davon schon seit geraumer Zeit ihren Beitrag, indem sie in Heften und auf Kongressen den Themenkomplex der Suffizienz beleuchtet und erläutert;
siehe die db-Themenseite
… und in der Ausgabe db 6/2019 »Anders bauen!«.
Maßvoll und angemessen leben und bauen, nicht totaler Verzicht, aber auch kein verschwenderischer Luxus, Qualität statt zweifelhafter Quantität.
»Suffizienz« heißt das Zauberwort dafür – in Fachartikeln und Projektbeispielen fragen wir nach dem Stand der Forschung in Bezug auf neue Materialien, betrachten neue Wohnkonzepte und Herangehensweisen bei den Planungsabläufen und stellen intelligente, weil Ressourcen schonende Projekte vor.