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Basels neues Architekturmuseum

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Basels neues Architekturmuseum

Als neuer Nachbar des Kunstvereins, der die erneuerte Kunsthalle betreibt, bewohnt das Architekturmuseum Basel standesgemäß die Räume der Beletage. Ulrike Jehle zog mit ihrer Institution aus dem Glashaus in der Basler Altstadt in die 250 Quadratmeter am Steinenberg in der Hoffnung auf »Synergien mit der Kunst«. Der Umbau der vier Ausstellungsräume ist weitaus weniger aufwändig als derjenige der Kunsthalle. Statt wie dort die Basler Architekten Miller & Maranta zu engagieren, übernahmen diese lediglich die Bauleitung. Den Entwurf für das AM zeichnete der Zürcher Architekt Peter Märkli. Der veränderte nicht viel: Das alte Parkett wurde ergänzt und aufgefrischt, Wände neu geweißelt und dezente Lichtschienen an die Decke montiert. Der größte Eingriff sind mächtige Wandteile, die sich in jedem Raum flexibel vor die Fenster oder zu Kojen davor klappen lassen. Das Foyer im Obergeschoss des Kunsthauses ist die neue Drehscheibe des Komplexes: Von hier aus gelangt man nicht nur in die Ausstellungsräume beider Institutionen, sondern auch in Büros und, über eine neue Treppe, zur Campari-Bar im Erdgeschoss, von dort in den Hof mit Restaurant und Kino. Wohl um diese Drehscheibe hervorzuheben, beauftragte man die Berliner Künstler Nairy Baghramian und Julian Göthe mit ihrer Ausstattung: alles wie aus einem Katalog der Postmoderne entnommen und mit dem Computer dekonstruiert. Am Abend verschließt in diesem gemeinsamen Foyer ein Rollgitter den Eingang des Architekturmuseums. Axel Simon

Die spanischen Architekten Nieto Sobejano aus Madrid haben den Wettbewerb für den Umbau der Moritzburg in Halle/Saale zum Museum gewonnen. Bis 2006 soll der Umbau der Gemäuer für die Ausstellung zeitgenössischer Kunst fertig sein. Der Jury saß Peter Kulka vor, die Spanier stachen renommierte Büros wie Tadao Ando aus.
Nach mehr als einem Jahrzehnt der Vorbereitungszeit soll die Stiftung Baukultur 2005 ihre Arbeit aufnehmen. Denn das Stiftungsgeld ist da, verkündete der Minister Stolpe bei der Eröffnung des Tags der Architektur in Dessau. 1,5 Mio Euro steuert der Bund bei.
Nun wird sich erst einmal herausstellen müssen, welche Aufgaben die Stiftung vor sich sieht. Könnte sie eine »schnelle Einsatztruppe« sein, die zum Beispiel den Kölner Dom oder den Palast der Republik rettet? Könnte sie sich der Aufgabe widmen, Baukultur in der Bevölkerung als unverzichtbaren Teil des Daseins und der Zukunft des Landes zu verankern?
Na bitte, es geht doch: Wenn die Spitzen der deutschen Wirtschaft und sogar der Kanzler diesen Ort als öffentlichkeitswirksame Versammlungsstätte nutzen und sich offenbar wohl dort fühlen – was spricht dann noch gegen den Erhalt des Palastes? Er erfüllt genau jene Funktion, die man sich für die Mitte der Stadt wünscht: Er ist offen für alle – und nicht teure Kulisse für eine vermeintliche Elite; er eignet sich als origineller Ort für Kulturveranstaltungen vom Feinsten genauso wie für Rockkonzerte und verfügt über eine Qualität, die das Improvisieren als zeitgemäße Umgangsform mit Architektur fördert. Die brauchen wir: Orte für Experimente – und keine vom Staat unterstützte Nobelkulisse für Betuchte. Repräsentative Architektur leistete sich die wiedervereinigte Republik wahrlich genug. Nehmen wir einfach zur Kenntnis, dass der Kreis der Palast-Sympathisanten wächst und wächst. Bis zum 31. Oktober ist die Zwischennutzung des Palastes gesichert. Hoffen wir auf eine Folgeinitiative. ub
Man wirft Peter Zumthor vor, dass er seinen Entwurf für die Gedenkstätte »Topographie des Terrors« nicht den Bedürfnissen des Bauherrn angepasst habe. Bei einem Symposium, bei dem die Misere der Gedenkstättenplanung und wie man aus ihr rauskommt, offen diskutiert werden sollte, stellte sich die Frage, wie es so weit kommen konnte. Wenn die Stiftung, die als Bauherrin der Gedenkstätte auftritt, Zumthor nie wollte, wieso handelt sie erst zehn Jahre nach Baubeginn und nachdem Millionen schlicht in den Sand gesetzt sind? Die Stiftung habe, so die Publizistin Stefanie Endlich, »wesentliche Vorgaben und Ziele von der auslobenden Senatsbauverwaltung aufweichen und beiseite schieben lassen, um Zeitverzögerungen und politische Komplikationen zu vermeiden«. Und der Architekt soll ausbaden, dass die Senatsbauverwaltung getrickst hat und die Stiftung jahrelang zusah, wie gebaut wurde, was sie nicht wollte? Jetzt wird der Skandal womöglich unter den Teppich des Neuanfangs gekehrt, und der Schlamassel geht flugs von vorn los. Über die Qualität des Zumthorschen Entwurfs, die 1993 einhellig als herausragend erkannt wurde, wird kein Wort mehr verloren. Im Juni wurde Zumthor Ehrenmitglied des American Institute of Architects .
Ein Schwall von Fremdwörtern ist noch immer ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Inhalte, die sich hinter ihnen verbergen, vom Muttersprachler recht ungewiss gehalten werden. Die jüngste Ausgabe von archplus, in der Pop, Ökonomie und Aufmerksamkeit zusammengedacht sind und die von einer externen Redaktion – dem IGMA der Uni Stuttgart – zu verantworten ist, unterscheidet sich darin kaum von anderen Veröffentlichungen. Da heißt es zum Beispiel, dass der »marketing turn von Nike profunde räumliche Konsequenzen zeitigt. Zum einen wären hier die bekannten Niketowns als markenspezifische Erlebnisdestinationen zu nennen, zum anderen auch pseudo-subversive Plakataktionen und Events«. IGMA-Studierende entwickeln »Subversions-, Dissidenz- und Culture-jamming-Strategien wie das Adbusting, die Überaffirmation, die paranoisch-kritische Methode, (Fake-)Demos und – taktische Religiosität.» Die Ideen der Studenten sind allerdings im Konkreten recht munter: Aus der B14 (in Stuttgart) das Gegenstück zum Deutschen Schäferhund zu machen«, wird als unternehmerischer Auftrag begriffen.
Redaktionsarbeit auszulagern, ist gewiss eine gute Idee: So weht immer wieder mal frischer Wind im Blätterwald, der Wichtiges bewirkt: Gegenwind. Die IGMA-Redaktion lobpreist den Amateur und stilisiert das Bild als dominanten Kulturträger. Stürzte man sich vor wenigen Jahren auf die virtuellen Welten, so begleitet uns jetzt eine enger gefasste Bildeuphorie, die gern wegen der vermeintlichen Allgemeinverständlichkeit und leichten Rezipierbarkeit des Bildes mit Pop in Verbindung gebracht wird. Auch die Bildeuphorie wird einer Ernüchterung weichen, wenn man sich auf die übrigen Sinnesorgane und die Bedeutung der Sprache fürs Denken besinnt. Was in archplus 171 nun als Pop in die Diskussion gebracht wird – das zeigen auch die Bilder recht deutlich –, sind elitäre, subversive Pop-Versatzstücke, die Kitsch und Baumarkt, Heino und die Butzenscheibe außen vor lassen. Darüber lesen wir dann bestimmt in der nächsten, ebenso anregenden IGMA-archplus. ub
Ein neues gemeinsames Weiterbildungsangebot der TU Bergakademie Freiberg und des Bildungszentrums der Hessischen Bauwirtschaft bildet innerhalb von drei berufsbegleitenden Jahren (plus Diplomarbeit) zum Diplom- Wirtschaftsingenieur aus. Diese Weiterbildung richtet sich vor allem an Bauingenieure und Architekten (TU generell/FH Gesamtnote gut). Infos: www.wiwi.tu-freiberg.de oder bei 0Ute.Lohse@bwl.tu-freiberg.de, Tel. (0 37 31–39) 26 34
Nein, hier sollte man eigentlich besser keine Brücke bauen: Denn zwischen Peloponnes und westgriechischem Festland bebt die Erde ab und an, doch Jean-Paul Teyssandier, Chef eines französisch-griechischen Konsortiums, das die Brücke baute und 35 Jahre betreiben wird, schreckte vor der mit 2252 Meter längsten Schrägseilbrücke der Welt nicht zurück. Die Fundamente der Brücke im Meeresboden zu verankern, schied aus. Dafür wurden die Pfeiler der Brücke auf dem Grunde gebaut und unglaublich kräftig dimensioniert; wichtig war jedoch, Brückendeck und Pfeiler in ihrer jeweiligen Beweglichkeit voneinander abzukoppeln. Nun muss man sich die Lösung so vorstellen, dass beim Erdbeben die Pylone wackeln und die Brückenplatte daneben pendelt – und im Ganzen dann doch nichts passiert. Am 8. August wird erst einmal das Olympische Feuer auf dem Wege nach Athen über die Brücke getragen, danach folgen die Autos.
Freunde des Brückenbaus, aufgemerkt! Die Arbeitsgruppe »Stahlbrücken« des International Iron & Steel Institute IISI Brüssel hat eine neue Präsentation zur Geschichte des Stahlbrückenbaus erarbeitet – von der ersten Gusseisenbrücke in Coalbrookdale (1779) bis hin zu weit spannenden Konstruktionen des 21. Jahrhunderts. Praktische Informationen werden ebenfalls vermittelt, es geht nicht allein um Geschichte. Sie erhalten die Präsentation »Moderne Stahlbrücken – weltweit« auf CD-ROM kostenlos vom Stahl-Informations-Zentrum, Postfach 104842, 40039 Düsseldorf, Fax (0211) 6707344, siz@stahl-info.de dl
Blutiger Anfänger? Nicht verzagen, sondern das »erste Haus« beim Wettbewerb der Kollegen von der Bauwelt einreichen. Bis 31. Oktober können Sie Ihr Erstlingswerk in sechs Kategorien ins Rennen schicken, insgesamt sind 30000 Euro zu gewinnen. Informationen unter www.bauwelt.de.
Der ar+d Award, ein Preis für Architekten und Designer unter 45, wird von der Architectural Review und d line zum sechsten Mal ausgelobt. Neben 10000 Pfund lockt eine Veröffentlichung in der Architectural Review. Die Sendungen müssen vor dem 17. September ihr Ziel erreichen. lynne.jackson@ebc.emap.com, www.arplus.com
Stahlfaserbewehrte Betondecke mit Vorspannung – ein wichtiges Thema. Grad Ingenieurplanungen, Schiebel Bau und Ready Mix Südost wurden für diese Konstruktionsentwicklung mit dem Innovationspreis des Bundespräsidenten ausgezeichnet. Diese hohe Auszeichnung landet selten am Bau.
Den Brillux-Fassadenpreis haben Strauss & Hillegaart aus Cottbus für die Gestaltung der Thermischen Verbrennungsanlage in Lauta gewonnen. Ausgezeichnet wurden auch die Wohnungsbaugenossenschaft Unio Gera für ein Projekt mit Ernst von Garnier und den Architekten Euen, Wolf und Winter sowie das Büro Melder und Binkert, Freiburg, und Dagmar Schaeffer-Lang für ein farbliches Lichtspiel in einem Internat.
Das Hamburger Büro gmp erhielt den Preis des Deutschen Stahlbaues 2004 für das Berliner Olympiastadion. Gewürdigt werden gleichzeitig auch die beteiligten Ingenieure Krebs und Kiefer aus Darmstadt.
8 Der Balthasar-Neumann-Preis (siehe db 6/04) wurde in der Würzburger Residenz feierlich an Wilkinson Eyre und Gifford Consulting verliehen. Als dann die Engländer die Preisskulpturen (aus Stahl) mit nach London nehmen wollten – da war die Flugsicherheit pingelig und erkannte in den Skulpturen potenzielle Waffen. Per Post hinterher geschickt, erlitten sie Schaden – ach Europa …
In der db 7/04 ging es in den Produkten ums Dach, doch ein Fehler schlich sich ein: Der in der Meldung »Ziegel für historische Dächer« vorgestellte Hohlfalzziegel Z5 der Jacobi Tonwerke eignet sich nicht »bis zu 22 Grad« Dachneigung, sondern für mindestens beziehungsweise mehr als 22 Grad geneigte Dächer. Informationen bei Jacobi Tonwerke, Osteroder Straße 2, 37434 Bilshausen, www.jacobi-dachziegel.de
Peking lädt zur ersten internationalen Architekturbiennale ein! Vom 20. September bis zum 6. Oktober trifft man sich zu Besichtigungen, Vorträgen, Diskussionen, Ausstellungen, Informationen am besten über die Datenleitung www.abbeijing.com
»Positionen« ist das Thema einer Ausstellung in der Galerie Freiraum, in der die FH Dortmund Fotografien von Heiner Schmitz (von ihm stammt das Titelbild dieser db), Wen Haicheng Wang Jian und Zhai Junhua zeigt. Schmitz und seine Kollegen von der Tsinghua Universität Peking kooperierten bereits seit 1995, organisierten Studentenaustausch, Besuche, Workshops und manches mehr. Zu sehen bis 15. August in der Galerie Freiraum, Lütgendortmunder Straße 153, 44388 Dortmund, Tel. (0231) 6105304, Fr – So 15 – 18 Uhr.
9 Die vorliegende db widmet sich ausschließlich Peking; damit ist allerdings die Vielfalt dessen, was in Ostasien gebaut wird, nicht einmal ansatzweise angetickt. Schauen wir im Bild 9: Botschi Vargas und Robert Rummey bauen dieses originelle neue Stadtzentrum in Yichuang.
Wenn Sie sich regelmäßig über deutsch-chinesische Sachen in Architektur und Städtebau informieren wollen, dann lesen Sie »IDAS«, (Informationsdienst Architektur und Stadtentwicklung), das Online-Magazin in Deutschland und China. Das Magazin erscheint vier Mal im Jahr jeweils auf Deutsch und Chinesisch. In jeder Ausgabe wird ein spezifisches Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. IDAS versteht sich als Plattform für den fachlichen Austausch zwischen China und Deutschland. Alle Beiträge werden archiviert und bleiben auf der Internetseite abrufbar – über das Goethe- Institut, www.goethe.de/ins/cn/prj/idas/deindex.htm
Eine deutsch-chinesische Kontaktbörse mit Architekturschwerpunkt findet sich unter www.chinaproject.de. Partner-Universitäten in China gibt es in Deutschland recht viele, chinesische Studenten lernt man inzwischen ja auch an jeder Hochschule hier zu Lande kennen, die Kontakte nach China vermitteln helfen. In Vaihingen gibt es einen deutsch-chinesischen Studiengang Drucktechnik, so nur mal als Beispiel.
  • 10 »Roter Nachrichtensoldat« – das ist der chinesische Fotograf Li Zhensheng, der die »Kulturrevolution« Mao Tse-tungs seit Mitte der sechziger Jahre unermüdlich in all ihren faszinierenden, grausamen und abstoßenden Begleiterscheinungen ins Bild gesetzt hat. Li hatte über Jahre etwa dreißigtausend kleine Kuverts mit Negativen an Contact Press Images in New York geschickt. 2002 – 2003 saß er mit einer kleinen Arbeitsgruppe zusammen, um daraus eine Art Bildchronik zu finden, die er, Li, von der im Nordosten Chinas gelegenen Provinz Heilongjiang in und um die Stadt Harbin herum aufgenommen hatte. Li war offizieller Fotograf einer staatlich kontrollierten Zeitung in Harbin. Seine Fotografien sind allerdings bedeutend mehr als eine dokumentarische Dienstleistung: Schicksale schlimmster Art sind mit scheinbar stoischem Gleichmut aufgenommen, Landschaften in romantische, ästhetisch herausragende Fotografien verwandelt – anzuschauen in einem Buch, das jetzt im Phaidon Verlag erschien und 39,95 Euro kostet.
  • 11 »China Change« – zu dem Thema organisiert die Galerie C/O bis 19. September Ausstellungen und Vorträge. Dem einen oder anderen Autor dieses Heftes werden Sie dort begegnen können, Informationen: C/O Berlin, Linienstraße 144, 10115 Berlin, täglich 11 – 19 Uhr, Tel. (030) 28091925 , info@co-berlin.com.
Wer nun glaubt, dass China die am meisten expandierende Region der Welt und also ein Paradies für Kapitalvermehrer sei, sieht sich indes getäuscht. Das Immobilienunternehmen Jones Lang Lasalle diagnostizierte die Wachstumschancen von Städten und fand heraus, dass sowohl bevölkerungsmäßig als auch in den Beschäftigungsaussichten Dubai ganz vorne liegt. In Europa scheint den Experten Dublin am interessantesten zu sein. ub
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