Zum Platz hin präsentiert sich der Neubau als elegantes Schatzkästlein. Teilweise hinterleuchtete Pilaster aus transluzentem Glas rhythmisieren seine Fassade. Nur ein zentrales Riesenfenster durchbricht die Reihung und bietet als kleines Fest der Eitelkeiten Ein- und Ausblick auf die Handelskammer vis-á-vis und den Turm des Rathauses dahinter. Ansonsten erzeugt die strenge Taktung der Pilaster eine Referenz zur Rasterfassade des angrenzenden Bankhauses der Nachkriegsmoderne. Mit hanseatischem Understatement schiebt sich der schlanke Bau zwischen seinen Nachbarn, zieht erst links und dann auch rechts die Schulter hoch. Dabei entstehen seitliche Terrassen mit hoher Aufenthaltsqualität, die nicht zuletzt den Abstandsflächen geschuldet sind. Dem Haus tut das gut, das so wieder etwas von seiner Pilasterstrenge verliert. Im Innern reduzieren die Einzüge das ohnehin schon knappe Raumangebot. Generell hat man sich beim »InnovationsCampus« in sympathischer Weise vom Druck der ansonsten vorherrschenden räumlichen Maximalausnutzung befreit. Mit reichlich Erschließungsfläche, abgerundeten Ecken und einem zweigeschossigen Veranstaltungsraum für bis zu 199 Besucher ist es ein modernes Repräsentationsgebäude, das sich als Schlusspunkt in die Hamburger Machtachse aus Rathaus und Handelskammer einfügt.
- Standort: Adolphsplatz 6, 20457 Hamburg
Architekten: Johann von Mansberg Architekten, Hamburg,(Entwurf); Hörter + Trautmann Architekten, Hamburg, (Entwurfsvertiefung, Objektplanung, Innenarchitektur)
Bauzeiten: Tiefgründung: August 2011 bis Februar 2012, Hochbau: Februar 2012 bis Februar 2014