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GWG-Geschäftsstelle, Tübingen, VON M

Tübingen
Geschäftsstelle der GWG

An einer der Hauptzufahrten in Richtung Altstadt demonstriert das Wohnungs- und Dienstleistungsunternehmen GWG mit dem Neubau an prominenter Stelle eine soziale und ökologisch verantwortungsvolle Haltung.

Der klare, gestalterisch zurückhaltende, viergeschossige Baukörper ist zunächst als vermittelndes Element aufgefasst. Inmitten seines heterogen bebauten Umfelds nimmt er Traufhöhen benachbarter Wohngebäude auf und sucht durch Fassadengliederung und über die Geschosshöhen den Bezug zu den Neubauten auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs vis-à-vis.

Ziel der Grundrissstruktur ist eine maximal offene und flexible Arbeitswelt. Nahezu alle Flächen lassen sich ebenso mit offenen Layouts bespielen wie auch in Einzelbüros unterteilen. Das enge Konstruktions- und Fassadenraster ermöglicht die nahezu stufenlose Anpassung der Raumkonfigurationen auch im laufenden Betrieb. Gemeinschaftszonen innerhalb der Büroflächen, horizontale wie vertikale Durchlässigkeit und die sich daraus ergebenden Blickbeziehungen schaffen ein kommunikationsförderndes Arbeitsklima. Unterschiedliche Rückzugsbereiche bieten Möglichkeiten für fokussiertes Arbeiten.

Für die individuelle Arbeitsplatzgestaltung wurde eigens ein flexibles, modular aufgebautes Möbelsystem entworfen, gemeinsam mit dem Schreiner weiterentwickelt und realisiert. Neben der Größe der Arbeitsfläche oder der Menge an Stauraum lässt sich auch das Maß an Privatheit anpassen. Die beiden zentralen Kerne bestehen wie das UG aus Stahlbeton; sie dienen der Queraussteifung und der Erfüllung der hohen Brandschutzanforderungen. Die übrige Konstruktion ist als vorelementierter Holzbau konzipiert und trägt dadurch dem ökologischen Verständnis des mehrheitlich kommunalen Bauherrn Rechnung. Die sichtbar belassenen Holzoberflächen von Tragwerk, Trennwänden und Fassaden machen die Qualitäten des Baustoffs allseits erfahrbar und schaffen ein freundliches, angenehmes Raumklima.

Durch Vorhalten einer internen Brandmeldeanlage ließ sich die für Gebäudeklasse 5 geltende Anforderung von F90 auf F60 reduzieren. Wegen der versetzt angeordneten Fensteröffnungen, der geschlossenen Holzschalung und der horizontalen, geschossweise durchlaufenden Brandschürzen darf die Fassade als schwer entflammbar gelten.

Zur ressourcenschonenden Holz-Leichtbauweise tritt ein »Lowtech«-Konzept, das auf flächendeckende mechanische Lüftung verzichtet und stattdessen in Kombination mit Überstromöffnungen in der Fassade auf die natürliche Luftbewegung im Atrium setzt. PV-Anlage und städtische Fernwärme liefern Energie. Die Grünfläche vor dem Gebäude bildet einen öffentlichen Platz und trägt zur Regulierung des Stadtklimas bei.

~Achim Geissinger


Standort: Eisenbahnstr. 8, 72072 Tübingen
Architektur:
VON M, Stuttgart
Fertigstellung:
März 2023


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