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Anna-Seiler-Haus, Bern, Archipel

Bern (CH)
Anna-Seiler-Haus

Das neue Hauptgebäude im Herzen des Klinikareals bietet rund 82 000 m² Geschossfläche für verschiedene Fachkliniken und ist landesweit das erste dieser Größe und Komplexität, das nach der Passivhaus-Zertifizierung Minergie-P-Eco erbaut wurde.

Die Gebäudestruktur ist darauf ausgelegt, auf zukünftige Veränderungen im Gesundheitswesen flexibel reagieren zu können. Pflegezimmer und Arztbüros sind in zwei miteinander verbundenen Türmen sozusagen aus dem Weg geräumt, während die stärker frequentierten Bereiche mit zentralen Funktionen wie Behandlungsräumen und OPs auf einen achtgeschossigen Sockel konzentriert und über Stege an die benachbarten Bestandsgebäude angebunden sind. Die überhohen Räume der 18 m tiefen Raumschichten dort lassen sich frei für neue Funktionen und Techniken umkonfigurieren. Die vertikalen Versorgungsstränge der Betten-Ebenen werden im zwischengeschalteten Technikgeschoss zu den Aufzugskernen hin gebündelt, die Schachtkapazitäten sind für die Nachrüstung weiterer Leitungen ausgelegt. Über den übersichtlich gestalteten Eingangshallen öffnen sich gebäudehohe Atrien, die Licht in die innen liegenden Gebäudebereiche bringen. Rolltreppen erschließen die Ebenen der Ambulanzen und Fachkliniken. Im Sinne intuitiver Nachvollziehbarkeit und somit leichter Orientierung im Gebäude ist die Grundrissorganisation aller Bereiche an städtebauliche Strukturen angelehnt und als Stadt definiert, als Platz, Quartier, Nachbarschaft oder auf der Ebene des einzelnen Zimmers gar als Zuhause.

Beim Verlassen der Lifte profitieren die Besucher:innen vom starken Außenbezug durch raumhohe Verglasungen und direkten Sichtkontakt zu den Anlaufstellen wie etwa den Pflegestützpunkten. Helle Terrazzoböden auf der Ebene des »Quartiers« wechseln zu dunklen Kautschukbelägen in den Korridoren und Wartebereichen. Flure innerhalb der »Nachbarschaften« führen stets in Richtung Ausblick.

Die Pflegezimmer sind von warmen, aufeinander abgestimmten Farbtönen und hochwertigen Materialien geprägt. Relativ niedrige Fensterbrüstungen garantieren Ausblicke von jeder Augenhöhe aus. In den öffentlichen Bereichen kommt Echtholz zum Einsatz, in Bereichen mit erhöhten Hygieneanforderungen sind es Oberflächen, die Holz optisch wie haptisch nahekommen.

Den Fassaden kommt durch eingetiefte Laibungen eine gewisse Wertigkeit zu – nicht ganz unwichtig bei einem 60 m hohen Gebäude nahe der Altstadt, das gut daran tut, Vertrauen zu erwecken. Ein Teil der Fassadenflächen ist im Konstruktionsraster von 1,40 m mit Fertigteilen aus mineralischem Verbundwerkstoff geschlossen, dessen Wellenoberfläche mit verschiedenen Radien die Ansicht je nach Bewegung und Lichteinfall unterschiedlich belebt.

~Achim Geissinger


Standort: Freiburgstr. 20, 3010 Bern (CH)
Architektur/Generalplanung:
ASTOC Architects and Planners, GWJ Architektur, IAAG Architekten, seit 2018 mit Archipel Generalplanung
Fertigstellung:
August 2023


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