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Zum Tod von Edgar Wisniewski

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Zum Tod von Edgar Wisniewski

~Nikolaus Bernau

Sein Traum war der Traum eines anderen: Jahrzehntelang kämpfte der Berliner Architekt Edgar Wisniewski gemeinsam mit seiner Ehefrau Elke darum, Hans Scharouns »Kulturforum« durchzusetzen. Alle seine großen Projekte legitimierte Wisniewski, der am 24. April 2007 im Alter von 76 Jahren starb, mit dem Verweis auf Vorarbeiten Scharouns. Seit 1957 hatte er bei ihm gearbeitet; 1972, noch kurz vor dem Tod Scharouns, wurde er dessen Büropartner. Dennoch wurde er in der Öffentlichkeit nie als Mit-Architekt etwa der Staatsbibliothek anerkannt. Tatsächlich zeigen sich seine Handschrift und anthroposophischen Überzeugungen auch eher beim seit 1980 nach Scharouns Plänen entwickelten Musikinstrumenten-Museum und vor allem im Kammermusiksaal (Bild). Dessen weich gebogene Betonstützen, die fließenden Formen und kreisenden Rundgänge wären beim oft hart-expressiven Scharoun undenkbar gewesen. Auch war dieser pragmatisch genug, den Saal der Philharmonie mit einer weit ausgebreiteten Haupt- und einer steil ansteigenden, schmalen Rückseite zu gewichten. Der Kammermusiksaal hingegen steigt zu allen Seiten hin gleichmäßig an, was zwar Scharouns Metapher vom Hören im Kreis zur Architektur werden lässt, aber gerade Kammermusikbesetzungen erheblich erschwert. Bis in seinen letzten Entwurf, den neuen, vom Potsdamer Platz dezidiert abgewandten Eingang zum Musikinstrumentenmuseum, ist aber auch das zu sehen, was Wisniewski und Scharoun verband: Die tiefe Überzeugung, dass der Kunst eine eigene Sphäre in der Stadt geschaffen werden muss.
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