1 Monat GRATIS testen, danach für nur 6,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Richtung Mobilitätswende

Parkhaus in Künzelsau mit DGNB-Zertifikat Gold
Richtung Mobilitätswende

Firmen im Artikel
Mit dem Gold-Mehrfachzertifikat für das Parkhaus-System des Bau- und Dienstleistungsunternehmens Goldbeck hat die DGNB erstmalig einen sich wiederholenden Standard im Parkhausbau vorzertifiziert. Ein Parkhaus in Künzelsau-Gaisbach zeigt, was das bedeutet.

Verkehrs- und Energiewende sollen Mobilität in Deutschland neu denken. Wer daraus langfristig das Verschwinden des Autoverkehrs ableitet, irrt. Bei der Mobilitätswende geht es nicht darum, Mobilität einzuschränken, sondern um die Schonung endlicher Ressourcen und die Förderung von sogenanntem multimodalem Verkehrsverhalten. Z. B.: Die Fahrt in die Stadt mit dem Auto, Parken im Mobility Hub und Weiterfahrt im lokalen ÖPNV-Netz oder per im Parkhaus integrierten Bikesharing-Angebot. Menschen entscheiden flexibel, wie sie wann von A nach B kommen. Das senkt den Ressourcenverbrauch sowie die resultierenden Emissionen des Verkehrssektors. Die Mobilitätswende hebt damit die Relevanz von Parkhäusern auf eine neue Evolutionsstufe, denn: Parkhäuser werden damit zu Mobility Hubs für den »Last Mile Individualverkehr«.

Mehr als Parken

Für die Parkhäuser der Zukunft bedeutet das: Über ihre bloße Parkfunktion hinaus müssen sie sinnvoll in das Verkehrsnetz eingebunden und multimodal sein. Ihre Gestaltung muss dem Stadtbild und architektonischen Ansprüchen folgen. Zusätzlich müssen sie ökologische Nachhaltigkeitskriterien erfüllen – darunter auch die Optimierung des Energieverbrauchs oder Biodiversitätsaspekte.

Wie das gehen kann, zeigt das 2022 vom Bielefelder Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck realisierte Parkhaus am Campus der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau-Gaisbach. Das Parkhaus gehört zu den ersten in Deutschland, die von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Gold-Zertifikat ausgezeichnet wurden. Die DGNB ist eine 2007 gegründete Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, die Bau- und Immobilienwirtschaft nachhaltig zu transformieren. Inzwischen zählt die DGNB zu Europas größten Netzwerken für nachhaltiges Bauen. Zertifikate der DGNB berücksichtigen alle relevanten Aspekte nachhaltigen Bauens: Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Standort.

Auf dem 4 000 m² großen Dach des Würth-Parkhauses ist eine vollflächige Photovoltaikanlage installiert. In einem Regenrückhaltebecken wird überschüssiges Wasser bei starkem Regen oder Schneeschmelze aufgefangen, bevor es kontrolliert an die Umgebung abgegeben wird. Das entlastet die Kanalisation. Zur Förderung der Biodiversität am Standort wurden bei der Realisierung des Neubaus Maßnahmen zur Ansiedelung z. B. von Vögeln und Fledermäusen, Schmetterlingen und Wildbienen ergriffen. Goldbeck realisierte das Parkhaus ressourceneffizient mithilfe von vorgefertigten Systemelementen. Ein Highlight: Die Parkhausfassade aus unterschiedlich breiten und vertikal ausgerichteten Profilglasschwertern. Optisch fügen sie sich mühelos in die umgebende Landschaft ein und entsprechen gleichzeitig den Schallschutzanforderungen der Nachbarbebauung.

Parken mit System

In nur zehn Monaten war das Parkhaus fertiggestellt. Die Würth-Mitarbeitenden parken seitdem auf 763 Pkw-Stellplätzen. Ein intelligentes Parkleitsystem führt zu freien Plätzen: Jeder Parkplatz ist mit einem Sensor ausgestattet, der erkennt, ob der Parkplatz frei oder belegt ist. Diese Information wird an ein zentrales System gesendet und von hier an digitale Anzeigetafeln im Parkhaus übertragen. Diese Tafeln zeigen, wo Parkplätze frei sind. »Zeit ist am Arbeitsplatz ein entscheidender Faktor«, betont Christopher Conrads, Produktmanager Parkhaus bei Goldbeck. »Das integrierte intelligente Parkleitsystem trägt zur Attraktivität des Standorts bei.« 68 Stellplätze sind mit E-Ladepunkten ausgestattet, die bei steigendem Bedarf weiter ausgebaut werden können. »Die Zukunft liegt in E-Lade-Komplettlösungen für Parkhäuser – als Symbiose von Gebäude und Technik. So sehen die Tankstellen der Zukunft aus«, sagt Conrads. »Gerade in Mitarbeitende-Parkhäusern gelten oft konstante Standzeiten. Diese sind ideal als Ladezeiten nutzbar.« 18 Fahrradstellplätze bieten geschützte Abstellmöglichkeiten für Zweiräder.

»Wir sehen uns verpflichtet, alle Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichermaßen zu betrachten. Bei Neubauprojekten verfolgen wir bereits in der Planungsphase einen ganzheitlichen Ansatz«, erklärt Norbert Heckmann, Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG. »So können wir von Anfang an die Weichen richtig stellen und Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht fördern.« Christopher Conrads stimmt zu: »Das Mitarbeitende-Parkhaus für Würth zeigt: Parkhäuser haben das Potenzial, neue ökologische Standards zu setzen.«

Mit gutem Beispiel voran

Das Würth Parkhaus ist eines von deutschlandweit nur elf DGNB-zertifizierten Parkhäusern – allein acht hat Goldbeck realisiert. »Mit der ersten Mehrfachzertifizierung am Markt wird sich das nun ändern. Die Anzahl wird deutlich steigen«, ist Christopher Conrads zuversichtlich. Denn: Vor wenigen Wochen hat die DGNB erstmalig ein Mehrfachzertifikat im Parkhausbau vergeben. Ab sofort ist das Goldbeck-Parkhaus-System mit Gold vorzertifiziert. Der Vorteil: Für jedes nach diesem Muster gebaute oder sanierte Gebäude vereinfacht sich der Dokumentationsaufwand für ein individuelles Gebäude-Zertifikat. »Von nun an haben wir einen Beleg, dass unsere systematisierte Bauweise auch im Parkhausbau erhebliche Nachhaltigkeitsvorteile birgt. Unsere Kunden profitieren davon mehrfach: Wir verkürzen den Weg zum individuellen Parkhaus-Zertifikat, reduzieren Kosten und sorgen für ein nachhaltiges Aushängeschild.«

Weitere Informationen:
www.goldbeck.de

Firmen im Artikel
Aktuelles Heft
Titelbild db deutsche bauzeitung 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
MeistgelesenNeueste Artikel

Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de