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wieder frisch: disch-haus Köln

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wieder frisch: disch-haus Köln

~Andreas Rossmann

»Köln liebt Disch!« flattert es flott an der Hauswand, doch auch wenn das rheinisch vertraut (nach)klingt, scheint es nicht auf unwiderstehliche Gegenliebe zu stoßen. Denn noch stehen viele Büro-Einheiten im frisch sanierten Disch-Haus, 1928 bis 1930 von Bruno Paul und Franz Weber errichtet, leer. Aber vielleicht liegt das ja auch an dieser Werbung, die dem markanten Bau gleichsam ein Taschentuch vors Gesicht hält.
Denn es ist die Fassade, die das Disch-Haus in Köln ganz unverwechselbar macht. Die Ecke des Grundstücks, auf dem das berühmte Hotel Disch, ein spektakulärer Gründerzeitbau, stand, bezwingen die »modernen« Architekten mit einem eleganten Bogen, dessen mächtige Rundung einen Schiffsbug andeutet und die beiden Straßenfronten zu einer Einheit verschmilzt. Ein breit gelagerter Erker im ersten Obergeschoss (in der Brückenstraße) und ein turmartig überhöhtes Treppenhaus über dem zweiten Obergeschoss (in der Herzogstraße) unterbrechen die strenge, stromlinienförmige Gliederung, mindern den Anklang an den Dampfer und ermöglichen die Maßangleichung an die Nachbargebäude. Das spiralförmige Treppenhaus im Innern greift den Schwung der Außenfassade auf.
Das Denkmal, das bereits 1983/84 renoviert, wieder mit einer Travertin-Fassade versehen und dem Originalzustand angenähert wurde, erscheint nun in diesen zurückversetzt: Die Hauptaufgabe der Sanierung durch die Architekten KSP Engel und Zimmermann bestand darin, Verbautes zurückzunehmen, das Alte freizulegen, das charakteristische Erscheinungsbild der Fenster wiederherzustellen und die Fassade aufzuarbeiten. Einen zweistelligen Millionenbetrag hat der neue Eigentümer, der die Immobilie von der Stadt erworben hat, in die Sanierung gesteckt. Unten brummt der Laden schon: Im Erdgeschoss ist das Warenhaus Manufactum eingezogen, das hier sein gesamtes Sortiment, vom Frisch-Pflaumenmus bis zum Fahrrad, ausbreitet. Die Innenarchitekten Landau + Kindelbacher haben dafür ein modulares System entwickelt, das losgelöst von der Gebäudehülle funktioniert. Der ruhige, ordnende Eindruck, den es vermittelt, wird durch eine aufwendige Beleuchtung mit vielen einzelnen Spots konterkariert.
Auch in die Stadtgestaltung wurde hier investiert. Köln kann wieder stolz sein auf einen seiner bedeutendsten Bauten der klassischen Moderne, der auch schon vom Abriss bedroht war. Und das an einer Stelle, die höchste Aufmerksamkeit genießt: gleich neben Kolumba, dem neuen Kunstmuseum des Erzbistums von Peter Zumthor.
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