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Kleiner Eingriff, grosse Wirkung

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Kleiner Eingriff, grosse Wirkung

~Gudrun Escher

Die Idee, städtebauliche Eingriffe temporär in Echtzeit zu testen, wurde an der TU Dortmund entwickelt; die Landesinitiative StadtBauKultur NRW machte daraus das Programm »Temporäre Stadt an besonderen Orten«. 2009 erbrachte ein Wettbewerb unter sechs Architekturhochschulen aus drei Ländern Pläne für Duisburg (stellvertretend für das Ruhrgebiet), Pécs in Ungarn und Istanbul, die Kulturhauptstädte 2010. Als erstes wurde Ende Juni das Projekt in Istanbul eröffnet, Pécs und Duisburg folgen im September.
Das Gelände in Istanbul gehört zu den Schiffswerften am Goldenen Horn, die seit der Antike kontinuierlich genutzt werden. Nur jetzt, wo drei der Werftbecken sich bis Oktober in eine Kulturbühne verwandelt haben, ist das Areal sowohl auf dem Wasserweg als auch vom Land erreichbar. Gewinner des Wettbewerbs waren Studierende der Bilgi Universität sowie der Yıldız Technical University, die Realisierungskosten von ca. 35 000 Euro trägt die Projektgesellschaft »Istanbul 2010«. Zur Bespielung des engen Terrains wurde ein Dock geflutet, um dort einen stählernen Schwimmponton mit Holzplanken zu platzieren. Rote Tücher verhüllen die Gebäude entlang der Docks und Durchgänge als Fond für eine Ausstellung. Höhepunkt des Eröffnungsabends war das Konzert der Gruppe »DAAU – Die Anarchistische Abendunterhaltung« – durchaus passend, denn für türkische Verhältnisse war das hier ein Wagnis: Dass es überhaupt zugelassen wurde, werten die Verantwortlichen für Architektur und Städtebau im Kulturhauptstadtbüro, Vertreter eines Netzwerks von NGOs, denen die Kulturhauptstadtbewerbung zu verdanken ist, als vertrauensbildende Maßnahme zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Stellen und einen wichtigen Schritt zu einer offeneren Planungskultur.
Die Projekte in Pécs und Duisburg sind ungleich einfacher zu realisieren. In Pécs werden 2010 gelbe Hocker auf einem Weg vom historischen Stadtkern zu dem neuen Kulturzentrum der Keramikmanufaktur Szolnay verteilt und laden zum Verweilen ein, aber auch zum Weitertragen. Nach den zwei Wochen wird man analysieren, wo Kommunikation ihren Raum fand. In Duisburg ist die Hauptaufgabe der Weg durch die Verwaltungsinstanzen, um eine viel befahrene Innenstadtkreuzung am Burgplatz zum »shared space« zu machen. »Wetterumschwung« heißt das Projekt der Studierenden der TU Dortmund: Die Atmosphäre soll sich hier in gegenseitiger Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer nachhaltig verändern. Dass diese Maßnahme ein Kriterium des Masterplans von Norman Foster vorwegnimmt und zwischen zwei Großereignissen terminiert ist, der Synode der evangelischen Kirche und dem Lichtkunstfest, fügt sich glücklich.
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