Zweieinhalb Jahre nach dem Zerwürfnis mit Dominique Perrrault (s. db 3/2007, S. 6) soll das Neue Mariinskij-Theater in St. Petersburg nun von den kanadischen Architekten Diamond + Schmitt, Toronto, gebaut werden. Es liegt entlang des Kanals dem alten Theater gegenüber und spiegelt in der Erdgeschosszone die traditionelle Sockelgestaltung aus Naturstein. Ganz oben sind ein Restaurant und Flanierbereiche unter einem zurückhaltend geschwungenen Glasdach geplant, von denen aus die Besucher einen Blick über die ganze Altstadt haben. Die Wahl fiel (trotz Wettbewerb) laut Aussage der Architekten auf sie, weil der Direktor des Theaters, Valery Gergiev, vor zwei Jahren das Konzerthaus Four Season Center in Toronto besucht hatte und von der Akustik begeistert gewesen war. Der Neubau wird mit 2 000 Plätzen den Mariinskij-Komplex ergänzen, der bislang aus dem alten Theater von 1860 und einem Konzertsaal von 2007 besteht, der 1 200 Plätze umfasst.
Während die Petersburger sich mit dem Entwurf wohl anfreunden können, wehren sie sich nach wie vor heftig gegen den geplanten 400 m hohen Gazprom-Turm außerhalb der Altstadt (s. db 1/2007, S. 6). Die UNESCO hat wiederholt mit dem Verlust des Welterbestatus gedroht, sollte der Bau realisiert werden, und die Stadt hat ihre finanziellen Zusagen zurückgezogen. Nun hoffen die Gegner, dass die Wirtschaftskrise das Ihre zum Ende des 3-Mrd.-Dollar-Projekts beitragen wird. ~red
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