Den Innovationspreis 2008 auf der glasstec in Düsseldorf gewann eine Brücke aus hauchdünnem Glas. Acht 4 mm dicke Floatglasscheiben wurden in kaltem Zustand zu einem Zweigelenkbogen mit einem Stich von 1:18 geformt und zugleich mit transparenten Laminierfolien schubsteif zu einer Laufplatte verbunden. Diese Technik erspart das bislang übliche Erhitzen des Glases beim Formen, es gibt keine Größenbegrenzung der Scheiben durch den Biegeofen, das Ergebnis ist genauer und die optischen Eigenschaften des Glases verändern sich nicht. Das Eigengewicht von 2,0 Tonnen und die Verkehrslasten von 5,2 Tonnen werden über die Bogentragwirkung des Glasbodens in die beiden Brückenwiderlager abgetragen. Die Glasbrüstungen dienen der Stabilisierung des Glasbodens gegen ungleiche Lasten und als Absturzsicherung. Vorgestellt wurde die Brücke vom Unternehmen Seele, Gersthofen zusammen mit dem IBK Forschung + Entwicklung (Prof. Stefan Behling, Andreas Fuchs) an der Universität Stuttgart (Entwurf) und den Tragwerksplanern Engelsmann Peters, ebenfalls aus Stuttgart. ~red
Teilen:
Trockene Socken
