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Bäume für den Klimawandel
Kennen Sie »Green Vase«? Oder die Dornenlose Gleditschie? Sollten Sie aber. Diese Bäume sind die CO2-Fresser, Schattenspender, Stadtmöblierung der Zukunft, Nachfolger unserer bisherigen Straßenbäume wie Ahorne und Linden. Am Rand von Straßen und auf städtischen Plätzen sind Bäume einem besonders stressigen Umfeld ausgesetzt. I. d. R. haben sie durch versiegelte Oberflächen wenig Platz, immer mal wieder werden sie von Autos angefahren, v. a. aber ist es an ihren Standorten viel heißer, trockener und staubiger als etwa in Parks. Der Klimawandel verstärkt diese Einflüsse zusätzlich und begünstigt neue Krankheiten, zu viel für manche heimische Baumart. Deshalb gibt es jetzt eine »Straßenbaumliste«, in die die Entwicklung neu gepflanzter Bäume an verschiedensten Standorten während zwei langjähriger »Straßenbaumtests« eingeflossen ist. 171 Baumsorten umfasst die ständig fortgeschriebene Liste, die Planern mit relevanten Eigenschaften und dezidierten Empfehlungen eine Hilfestellung bieten soll. Herausgegeben wird sie von der Konferenz der Deutschen Gartenamtsleiter (GALK). Da die Bäume zumeist aus dem mediterranen Raum, aber auch aus Amerika und Asien stammen, muss insbesondere ihre Frostempfindlichkeit überprüft werden. Deshalb sind die Testbäume in ganz Deutschland (und darüber hinaus) verteilt: von Rostock bis Basel und von Köln bis Wien ist jeder Baum u. a. mit Standort, Alter und Foto auf einer Karte erfasst. Wer dort nachschaut, wird vielleicht überrascht sein, dass der vertraute Baum in der nächsten Straße gar kein einheimischer, sondern ein exotischer »Testbaum« ist. ~dr
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