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Wohnen zwischen Tübinger und Hansastraße, München, Meili, Peter

München
Wohnen zwischen Tübinger und Hansastraße

In einem sehr heterogenen Gebiet, wo Siemens bis in die Nullerjahre Trafos fertigte, wächst gerade ein Modellprojekt für Münchens Maxime des »kompakt-urban-grün« heran. Das 13 500 m² große Areal zieht sich durch den gesamten Block bis zur nächsten Straße. Prägend ist die Idee einer »grünen Schlucht«, die Wohngebäude im Hof erschließt, während am Blockrand und an einem kleinen Platz (Keller Damm Roser Landschaftsarchitekten) rund 10 000 m² Gewerbe entstehen. Ein Teil der etwa 25 000 m² Wohnfläche wird öffentlich gefördert. Der Lokalbaukommission schwebte eine feinkörnige Gliederung vor wie in der Schwabinger Amalienpassage (1979, Jürgen Freiherr von Gagern).

Da der Hof hier schmal und lang war und im Norden eine Brandwand anschloss, kam Standardwohnungsbau nicht in Frage. Meili Peter Architekten entwickelten einerseits eine Reihe gestaffelter schmaler Townhouses, die direkt an der Brandwand sitzen und sich ganz nach Süden und, über Oberlichter, zum Himmel öffnen. Der geförderte Wohnriegel andererseits ist wegen der Mittelgangerschließung seiner Kleinwohnungen ziemlich tief. Darum staffelte man zurück, um die Abstandsregeln einzuhalten.

In der Blockmitte kulminiert die Bebauung nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts Ende des Jahres in drei polygonalen Kopfbauten, die im Innern trotz der engen Förderrichtlinien weiträumige Treppenhäuser mit Oberlicht bekamen. Die schrägwinkligen Grundrisse sind gut durchdacht. Loggien bieten geschützte Freiräume. Auch gestalterisch gibt es eine gewisse Vielfalt. Farblich korrespondieren die Baukörper in Grün- und Ockertönen und erinnern in ihrer Schlichtheit an die 50er Jahre. Auch im Innern finden sich kräftige Farben und eine relativ hochwertige Ausstattung.

Die geschickte Gliederung der Baumassen erlaubte den Verzicht auf eine durchgängige Feuergasse und lässt eine spannungsvolle Abfolge von Räumen entstehen, mit klassischen Zutaten der Stadtbaukunst wie Torsituationen und Visierbrüchen. Das hochflexibel konzipierte Vorderhaus mit Gewerbe-Einheiten kommt mit seiner Bandfassade aus Glas und Keramik hingegen so neutral und nüchtern daher, dass es im Straßenbild kaum auffällt. Immerhin lockt ein filigraner Glaspavillon die künftigen Nutzer dort aufs Dach hinauf.

Die nutzungsgemischte Verdichtung (GFZ 2,6) soll zu einem urbanen Quartier führen. Ein Café, eine Kita sowie ein Vollsortimenter werden als Mieter einziehen.

~Christoph Gunßer

  • Standort: Hansastraße 8, 80686 München

    Architekten:
    Meili Peter, München
    Bauzeit:
    (BA 1) 2015 bis 2019, (BA 2) 2016 bis 2020

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