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Spiegel-Haus

Hamburg
Spiegel-Haus

~Claas Gefroi

Das Profil Hamburgs als liberale Pressestadt wird, neben der »Zeit«, auch durch den »Spiegel« geprägt – mittlerweile ein Konzern mit 1 100 Mitarbeitern. Das Stammhaus von Werner Kallmorgen wurde schon in den 80er Jahren zu klein und man expandierte in umliegende Gebäude. Doch der Wunsch nach Zusammenführung aller Bereiche mündete nun, in Sichtweite des alten Domizils, in einen Neubau auf der Ericusspitze, einst Bastion des barocken Stadtwalls und heute östlicher Eingang in die HafenCity. Der Bedeutung des Orts entsprechend sollte ein Äquivalent zur Elbphilharmonie im Westen entstehen. Das Haus kann diesem Anspruch nur teilweise gerecht werden. Gewaltig wirkt der dreieckige Bau mit dreizehn Etagen und 30 000 m² BGF, ergänzt durch ein kleineres, frei vermietbares Kontorhaus. Doch gestalterische Größe zeigt sich nur selten. Die dreifach verglasten Fassadenelemente lassen Leichtigkeit und Feinheit vermissen; der schmale, als Hamburg-Reminiszenz mit Backstein ummantelte Sockel wird von den darüber aufragenden Glasmassen bedrängt. Das zurückgesetzte »Fenster zur Stadt« wirkt wie ein Rahmen ohne Bild, weil die geplante Medienwand storniert wurde. Im Innern gefällt das haushohe, helle Atrium mit Galerien, Treppen und Brücken, doch es wirkt unbelebt. Die Nutzer fahren lieber mit dem Aufzug und das Gebäude bleibt (anders als das nahe Unilever-Haus mit seinem öffentlichen EG) Mitarbeitern und Gästen des Verlags vorbehalten. Die Nutzflächen des mit dem HafenCity-Umweltzeichen ausgezeichneten Gebäudes (Primärenergiebedarf <100 kWh/m² im Jahr) wirken nüchtern, aber es gibt Ausnahmen: Die neue Kantine von Peter Ippolito und Gunter Fleitz überzeugt mit einem futuristischen Design aus 4 300 Aluminium-Deckenscheiben und gelben Lichtschalen. Der schönste und charaktervollste Ort aber ist von gestern: Für die neue Snackbar am »Fenster zur Stadt« wurde ein kleiner Teil der popartbunten Spiegel-Kantine von Verner Panton in den Neubau gerettet.


  • Standort: Ericusspitze 1, 20457 Hamburg

    Architekten: Henning Larsen Architects, Kopenhagen (DK) Eröffnung: November 2011
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