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»Tanzende Türme«

Sonderlösungen für Fensterbeschläge an architektonischer Landmarke in Hamburg
»Tanzende Türme«

2012 wurden die beiden in ein einzigartiges Ensemble eingebundenen, geknickten Hochhäuser am östlichen Teil der Hamburger Reeperbahn eröffnet. Dank des sachkundigen Zusammenwirkens von Planung, Fassadenbau und Beschlagentwicklung war es möglich, selbst in den sich nach innen und außen neigenden Fassadenteilen Drehfenster einzubauen, die problemlos zu öffnen sind.

Die inzwischen gebräuchliche Bezeichnung »Tanzende Türme« für das Gebäudeensemble in Hamburg ist schon auf den ersten Blick nachvollziehbar. Wie ein tanzendes Paar neigen sich die beiden von Hadi Teherani entworfenen 75 und 85 m hohen Gebäudeteile einander zu.

Beide Türme scheinen sich tatsächlich zu bewegen und bescheren dem Betrachter – von weitem wie von nahem – mit jedem Schritt ein neues Bild der Fassaden aus Glas und Stahl.
Nach einer Bauzeit von rund drei Jahren bezogen Mitte 2012 die ersten Mieter das Gebäude. Der Nordturm, der 22 Stockwerke aufragt, wird vom Südturm sogar noch um zwei weitere Stockwerke übertroffen. In den beiden Türmen (BGF 33 357m²) kommen neben 1 500 Büroarbeitsplätzen auch Gastronomie- und Unterhaltungsangebote unter. So eröffnete etwa im Oktober 2013 in der 23. und 24. Etage das Restaurant »Clouds«, das über eine gut 230 m² große Dachterrasse mit unvergleichlichem Blick verfügt. Im EG des Gebäudes haben sich u. a. der Musiksender Radio Reeperbahn sowie ein angesagter Musikclub eingemietet.
IN Bewegung
Das Auffälligste der von Hadi Teherani 2003 im Rahmen eines Architekturwettbewerbs konzipierten expressiven Baukörper sind die beiden Knicke, durch die sich die Türme einander zuwenden. Die dynamische Wirkung einer tanzenden Bewegung verstärkt sich durch die anspruchsvolle geometrische Konstruktion: Die einzelnen Elemente der mehrschichtigen Fassade sind einander unterschiedlich stark zugeneigt, was die Gebäudehülle visuell zusätzlich in Schwingung versetzt. Im Dunkeln wird diese Anmutung durch LED-Lichtbänder, die ringsum zwischen den Fassadenelementen integriert sind, verstärkt. So zeigt sich die Architektur als bildhafte Figur für das Miteinander von arbeitsamem Tagwerk in den Büros und ausgelassenem Nachtleben in den Gastronomie- und Clubbereichen in und um die beiden Türme.
16 verschiedene Neigungswinkel
Die ungewöhnlichen Geometrien der Fassade stellten höchste Anforderungen insbesondere an den Hersteller der Fassadensysteme und -profile, Josef Gartner aus dem bayerischen Gundelfingen. Bis zu 3 m neigen sich die Türme aus der Vertikalen. So entstehen 16 verschiedene Neigungswinkel, die sich zwischen -8° und +8° bewegen. Mit Flügelmaßen von 659 x 1 818 mm bzw. 1 838 mm sind entsprechend auch die integrierten Drehfenster schräg ausgerichtet: Sie ragen in einer Neigung von bis zu 5° in den Raum hinein. Um nach dem Entriegeln das unkontrollierte Aufschlagen der rund 65 kg schweren Fensterflügel zu verhindern, galt es, die Öffnungsweite in Drehstellung abzusichern. Die unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten erforderten dabei flexibel begrenzbare Öffnungsweiten.
Modifizierte Rastschere
Gemeinsam mit Beschlaghersteller Roto entwickelten die Spezialisten des Fassadenbauers deshalb leistungsfähige Sonderlösungen für die rund 1 400 zu montierenden Fensterelemente. Mit Drehflügelbändern und Verschlussbauteilen der Serie »Roto AL 540« wurde eine modifizierte Rastschere kombiniert, die das Gewicht eines Fensterflügels von bis zu 80 kg in Drehstellung und im erforderlichen Öffnungswinkel sicher halten kann. Komfortabel erfolgt die intuitive Ansteuerung der Drehstellung über den Fenstergriff. Rastpunkt für Rastpunkt kann ein Fenster durch das Drehen des Griffs geöffnet und fixiert werden.
Individualisierung
Für Projekte wie die Tanzenden Türme entwickelt Roto gemeinsam mit den Fassadenherstellern individuelle Beschlaglösungen. Spezialisten von Roto kümmern sich um deren Prüfung und darum, technische Fragen schnell und erschöpfend zu beantworten. Bernhard Rudolf, Leiter der Technik bei Josef Gartner, zeigt sich überzeugt von der entwickelten Sonderlösung beim Hamburger Projekt: »Das Team des Roto Object Business hat für uns mit dieser Beschlaglösung zunächst zahlreiche Funktions- und Belastungstests durchgeführt. Wir dürfen deshalb sicher sein, dass wir unseren Auftraggebern dauerhaft sichere und funktionstüchtige Fenster geliefert haben.« So komplettiert der jeweilige Fassadenhersteller mithilfe von Roto sein Produktangebot. Häufig kann er so zudem Lösungen anbieten, die die Wettbewerber nicht im Programm haben. •
~Stefano Gianfreda
  • Der Autor ist Vertriebsleiter Object Business. Bereits seit 2000, seit seiner Ausbildung zum Industriekaufmann, ist er für Roto tätig. Seit 2007 gehört er zum Spezialisten-Team AluVision und optimiert die Schnittstellen zwischen den Fassadenherstellern und den Service-Einheiten bei Roto.
  • Roto Frank ftt.roto-frank.com
Standort: Reeperbahn 1, 20359 Hamburg Bauherr: Projekt Elbpark, Hamburg und Strabag Real Estate, Hamburg Architekten: Hadi Teherani Architects, Hamburg BGF Bürotürme: ca. 33 400 m² Baubeginn: September 2009 Eröffnung: August 2012
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