Lesetipp aus der db-Redaktion: Unsere Kollegen vom Magazin »bild der wissenschaft« haben ein Heft zum Thema »Schwimmende Städte« veröffentlicht. In der Juli-Ausgabe berichtet bdw über den bereits begonnenen Bau solcher Siedlungen und wie Wissenschaftler immer raffiniertere Konzepte für die amphibische Architektur entwickeln.
Prognosen zufolge könnten bis zum Ende des Jahrhunderts viele dicht besiedelte Küstenbereiche und Inseln überflutet werden. Wer nicht untergehen will, muss also fliehen – oder aber obenauf schwimmen: Durch die drohenden Zukunftsszenarien rücken die Konzepte zum Bau von schwimmenden Häusern und ganzen Städten auf dem Wasser immer mehr ins Visier der Siedlungsplanung.
Der erste Artikel des zweiteiligen Titelthemas beschäftigt sich mit den Entwicklungen, aktuellen Bauprojekten und der Weiterentwicklung der Aqua-Architektur. Insbesondere in den Niederlanden gibt es bereits seit einiger Zeit teilweise mehrstöckige Konstruktionen auf tragfähigen Unterlagen. Auf den Malediven, einem Inselstaat, der besonders vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht ist, wird derzeit ein Großprojekt für preiswerten und flächigen Siedlungsraum auf dem Meer umgesetzt. Es handelt sich um eine Aqua-Stadt, bestehend aus vielen Modulen, die auf Beton-Hohlkörpern ruhen. Der Artikel beschreibt die Strukturen und Techniken, die das Projekt tragfähig und nachhaltig machen sollen.
Noch ehrgeizigere Ziele verfolgen Stadtplaner in Südkorea, wo die Schwimm-Stadt »Oceanix« entstehen soll, um etwa 100.000 Menschen auf der steigenden Meeresoberfläche eine Heimat zu bieten. Die Planer setzen auf raffinierte Strategien, um die Siedlung mit einer eigenständigen und nachhaltigen Energie- und Wasserversorgung auszustatten. Zudem sollen die Plattformen gezielt Raum für die Entwicklung von Korallenriffen bieten. Der Artikel beschreibt die Herausforderungen, die mit den geplanten Schwimm-Siedlungs-Projekten einhergehen, und wie Forscher und Ingenieure sie bewältigen.
In einem weiteren Artikel stellt bdw-Redakteur Ralf Butscher ein Aqua-Architektur-Forschungsprojekt aus Deutschland vor. Dabei wird speziell das Potenzial schwimmender Häuser untersucht, die vollständig unabhängig von der Energie- und Wasserversorgung an Land sind. Wissenschaftler aus Brandenburg und Sachsen haben die erforderlichen Techniken entwickelt und bereits in einer Konstruktion umgesetzt. Ein besonderes Haus mit eigenständiger Strom-, Wärme- und Trinkwasserversorgung schwimmt nun auf einem Tagebau-See in Brandenburg. Die raffinierten Konzepte könnten sowohl der Entwicklung autonomer Infrastrukturen für schwimmende Städte als auch von Siedlungen an Land zugutekommen.
Die Artikel des Titelthemas »Schwimmende Städte« sind im Rahmen eines bdw+ Abonnements online verfügbar oder in der Juli-Ausgabe von »bild der wissenschaft« erhältlich.
Hier können Sie das Heft bestellen »
Zur db-Juni-Ausgabe »Am Wasser«