Der Titel »Schwarzer Rolli, Hornbrille« deutet den Fokus der Buchautorin Karin Hartmann an – die Vorsitzende der architektinnen initiative untersucht die strukturellen Ursachen, die Frauen aus der Branche verdrängen.
Wo fehlen in der gebauten Umwelt die Erfahrungen einer pluralistischen Gesellschaft? Wie gelingt ein Wandel in der Planungskultur? Bei der Veranstaltung im Architekturschaufenster Karlsruhe war Architektur-Professorin Susanne Dürr, Vizepräsidentin der AKBW, dabei: »Die Buchvorstellung spannte sich zwischen Anregung und Analyse der immer noch eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten von Architektinnen. Karin Hartmann empfiehlt: Sichtbarkeit ist wertvolles Gut – gründet, übernehmt Autorinnenschaft, verzichtet auf Namenswechsel!«
Wie gelingt ein Wandel in der Planungskultur
In einer amerikanischen Studie war unlängst zu lesen, Sexismus und Rassismus seien in der Architektur so weit verbreitet, dass es diesen Themen gegenüber eine brancheneigene Abneigung gäbe. Wie ist eine solche exkludierende Arbeitskultur entstanden? Obwohl seit kurz nach der Jahrtausendwende auch in Deutschland die Mehrheit der Absolventen weiblich ist, machen es fachkulturelle Weichenstellungen Frauen schwer, in der Architektur zu bleiben.
So gehen der Planung viele gut ausgebildete Talente verloren. In Schwarzer Rolli, Hornbrille werden aus intersektional-feministischer Perspektive die strukturellen Ursachen untersucht, die Frauen – und alle anderen Personen, die keine weißen cis Männer sind – aus der Branche verdrängen. Wie können Lehre, Fachdiskurs und Selbstverständnis diverser werden? Wo fehlen in der gebauten Umwelt die Erfahrungen einer pluralistischen Gesellschaft? Wie gelingt ein Wandel in der Planungskultur?
Schwarzer Rolli, Hornbrille
Plädoyer für einen Wandel in der Planungskultur
Karin Hartmann
Klappenbroschur, 13 × 20,2 cm, 160 Seiten mit 16 farbigen und s/w Abbildungen
Deutsch
Jovis Verlag, ISBN 978-3-86859-698-4
26 Euro