In der Architekturgalerie am Weißenhof ist die Ausstellung »Roger Boltshauser Response« zu sehen. Am 19. April führt Roger Bolthauser bei der Finissage »Moderner Lehmbau« Gespräche mit Jórunn Ragnarsdóttir, Markus Allmann und Dr. Klaus Jan Philipp.
In der Ausstellung rückt das Material Lehm in den Fokus. Gezeigt werden Fotografien ausgewählter Bauwerke, welche in enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen Luca Ferrario entstanden sind. Die erlesenen Skizzen und Modelle untermalen die Schnittstelle zwischen Architektur und Kunst, die in Roger Boltshausers Arbeit stark verankert ist. Die Skizzen geben Einblick in einen persönlichen Prozess des oszillierenden Suchens, der Abstraktion und erneuten Präzision, des ewigen Kreisens. Roger Boltshauser geht es auf allen Ebenen um die Suche nach einer authentischen Antwort, welche möglichst viele Aspekte einbindet. In stetigen Parallelprozessen verbinden sich Kunst, Entwurf und Bau zu seinem Werk.Die Ausstellung war zuvor in der La Galerie d’architecture in Paris zu sehen. Weitere internationale Stationen nach Stuttgart werden folgen.
Ob kleinste Bauten, temporäre Ausstellungsräume, grosse Siedlungsplanungen, komplexe technische Gebäude oder nahezu autarke Verwaltungsbauten: Im Zentrum von Roger Boltshausers Werk steht der Anspruch, überzeugende und nachhaltige Architektur zu schaffen. Seine Entwürfe bringen immer wieder innovative Lösungsansätze im Bezug auf den Umgang mit Ressourcen und Energie hervor. Die Materialwahl spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle wie passiv-bauliche Massnahmen. Ein Fokus seines Schaffens liegt seit jeher auf dem Lehmbau und seiner Weiterentwicklung.
Roger Boltshauser ist ein Verfechter eines integralen Ansatzes, bei dem sich die Architektur an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Politik, Ökonomie und Ökologie bewegt. »Baukunst heisst eben nicht bloss, einem gestalterischen Anspruch gerecht zu werden«, sagt Boltshauser, »sondern auch die Regeln der Konstruktion zu verstehen, zu respektieren und ein Werk zu schaffen, dem als Folge davon eine konstruktive Ästhetik innewohnt.» Das bedeutet auch, sich als Architekt stetig zu hinterfragen und zu einem gewissen Grad neu zu definieren. «Unsere Verantwortung erstreckt sich über das Bauen hinaus auf die Umwelt, die Gesellschaft, auf den Ort und dessen Kultur.«
Moderner Lehmbau
Finissage: 19. April 2023 um 19 Uhr
Foyer des K1, Fakultät für Architektur und Stadtplanung, Keplerstr. 11 in Stuttgart.