Bei den Baukulturgesprächen am 2. November 2022 stellt Caspar Schmitz-Morkramer vom Architekturbüro caspar. aus Köln seine Studie „Retail in Transition – Verkaufswelten im Umbruch“ vor.
Unsere Innenstädte wurden über Jahrzehnte ausschließlich vom Handel dominiert. Dieses monostrukturelle Geschäftsmodell stirbt jetzt, insbesondere durch neue digitale Angebote und steigende Umsätze im Onlinehandel. Deswegen stirbt aber nicht das Stadtzentrum. Mit einer individuellen, lebendigen Mischung aus Handel, Gastronomie, Gewerbe, Kultur und Wohnen müssen sich unsere Innenstädte neu erfinden und die austauschbare, immer gleiche durch internationale Marken geprägte Filialisten-Einkaufsstraße ablösen.
Die Baukulturgespräche Osnabrück 2022 sollen aufzeigen, welche Rolle die Baukultur bei diesem Wandel spielt, wie Architektur und Freiraumplanung die positive Entwicklung der Innenstädte fördern können und wie eine ausgewogene Entwicklung von Innenstadt und Quartiersentwicklung gefunden werden kann.
Retail in Transition – Verkaufswelten im Umbruch
Mit Fokus auf das Aussterben der Handelsflächen in den Innenstädten wird Caspar Schmitz-Morkramer am Mittwochabend, dem 2. November 2022, der Frage nachgehen, was Menschen in die Stadtzentren hineinzieht oder aus ihnen hinaustreibt. Spielt das „Erlebnis Einkauf“ in innerstädtischen Geschäften noch eine Rolle? Je mehr Käufe online getätigt werden, desto mehr Geschäfte schließen. Die Geschwindigkeit ist rasant. Geht mit dem Ende der Handelsfläche auch ein Sterben der Innenstadt einher? Kann Architektur einer Verödung der Innenstädte entgegenwirken?
Um zukünftige Anforderungen und Bedürfnisse an die Urbanität und Stadtplanung zu erkennen, ist durch caspar.esearch die Studie Retail in Transition durchgeführt worden.
Caspar Schmitz-Morkramer
Der Referent Caspar Schmitz-Morkramer studierte Architektur an der RWTH in Aachen und der TU Berlin. Schon seit seiner Jugend interessierte er sich für Kunst und Architektur. Aus diesem Interesse heraus nahm er noch vor seinem Studium an Architekturkursen in New York City teil und lernte klassisches Zeichnen in Florenz. Erste Arbeitserfahrungen erlangte er bei Murphy/Jahn (Chicago) und Renzo Piano (Genua). 2019 ging sein Architekturbüro caspar. aus der 2004 gegründeten Büropartnerschaft meyerschmitzmorkramer hervor. Die Arbeiten von Caspar Schmitz-Morkramer wurden mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt.
Fortgesetzt werden die Baukulturgespräche am 24. November 2022 von Thorsten Bürklin, der über die Funktion von und die Erwartung an die Innenstädte referiert.
Baukulturgespräche Osnabrück
Durch die Baukulturgespräche Osnabrück soll die Öffentlichkeit für regionale Baukultur sensibilisiert und der Diskurs verstetigt werden. Als Veranstaltungsort wurde das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück ausgewählt. Mit seiner zeitgenössischen Architektur hat der Libeskind-Bau einen direkten Bezug zum Thema Baukultur und bietet den idealen Rahmen für die Veranstaltungsreihe. Sie wird im Rahmen der Landesinitiative „Baukultur in Niedersachsen“ vom Land Niedersachsen, Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz gefördert. Als Sponsoren unterstützen die Firmen Deppe Backstein, FSB, Industriebau HOFF, LBS, Solarlux, mbakustik und pro office die Baukulturgespräche 2022.
Verein für Baukultur Osnabrück
Der Verein für Baukultur Osnabrück hat sich das Ziel gesetzt, die Baukultur in der Stadt und der Region Osnabrück zu fördern und stärken. Durch die Verknüpfung von Baukulturakteuren und -interessierten stellt der Verein eine Plattform für den kontinuierlichen Informations- und Erfahrungsaustausch über eine qualitätsvolle Baukultur dar. Baukultur wird dabei bewusst offen als Gesamtqualität der Aspekte Architektur, Bau- und Wohnungswirtschaft, Denkmalschutz, Design, Freiraumplanung, Infrastrukturplanung, Ingenieurbau, Konstruktion, Kunst, Stadt- und Landschaftsplanung sowie Städtebau definiert. Durch Vorträge, Ausstellungen, Netzwerkveranstaltungen und auf anderen Kommunikationswegen möchte der Verein das baukulturelle Bewusstsein in der Stadt und der Region Osnabrück stärken und Baukultur erlebbar machen.
Veranstaltungsort
Museumsquartier Osnabrück, Felix-Nussbaum-Haus
Lotter Straße 2, 49078 Osnabrück