Anfang Mai wurde auf der A5 zwischen Frankfurt a. M. und Darmstadt die erste elektrifizierte Lkw-Strecke in Deutschland in Betrieb genommen. Auf beiden Seiten ist jeweils auf 5 km die rechte Spur mit einer Oberleitung versehen. Nach ausführlichen Versuchen wird damit nun die Tauglichkeit auf einer öffentlichen Strecke ausprobiert. Weitere Abschnitte sollen auf der A1 bei Lübeck und in Baden-Württemberg auf Ortsdurchfahrten von Bundesstraßen freigegeben werden.
Das Projekt ELISA (Elektrifizierter innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen) wird vom Bundesumweltministerium (BMU) finanziell gefördert, von der Straßenbaubehörde Hessen Mobil koordiniert und vom Institut IVV der TU Darmstadt, von Siemens Mobility und dem Energieversorger ENTEGA begleitet. U. a. wird untersucht, wie sich die Strecken auf den Verkehr auswirken und welche ökologischen und ökonomischen Folgen sie haben.
Während der Laufzeit bis 2022 sollen sich fünf Speditionen mit je einem Lkw beteiligen. Die Fahrzeuge laden sich an der Oberleitung auf und können dann elektrisch weiterfahren. Ergänzend haben sie einen Dieselmotor, da die Reichweite momentan erst 10 km beträgt; 60 km sollen es werden. Als Einsatzgebiet sind jene Bereiche des Lkw-Verkehrs im Visier, die sich mittel- bis langfristig nicht auf die Schiene verlagern lassen. Konkurrenz zur Bahn soll nicht entstehen: Mehr als 1 000 km Autobahn werden laut BMU nicht elektrifiziert. ~dr