Der 46. Träger des Pritzker-Preises heißt Arata Isozaki. Die Hyatt Foundation würdigt mit dem Preis das Lebenswerk eines Architekten, der dauerhaft relevante Beiträge zur Architektur und damit für den Humanismus geleistet hat.
Arata Isozaki wurde 1931 im japanischen Ōita geboren und 1954 an der Universität Tokio diplomiert. Es folgte eine Ausbildung im Büro Kenzo Tange. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Japan gerade seine Souveränität als Staat wiedergewonnen hatte, trug Isozaki mit seiner Architektur zur Heilung der Kriegswunden in seiner Heimatstadt bei. Gleichzeitig reiste er aber auch »zehnmal um den Globus, bevor ich 30 wurde« und erforschte die Architektur asiatischer Länder wie China, der islamischen Welt und von US-Metropolen. Daraus erwuchs die Erkenntnis, dass es bei Architektur nicht um Stile geht, sondern darum, die beste Lösung für eine Aufgabe zu finden. »Paradoxerweise«, so bemerkte er einmal, »ist das dann zu meinem Stil geworden.« 1962 bekam Isozaki den Auftrag für die Bibliothek der Präfektur Ōita, die ihm sogleich den Preis des Japanischen Architekturinstituts einbrachte. 1963 gründete er das Büro Arata Isozaki & Associates. 1981 übernahm er den ersten Auftrag im Ausland, das Museum of Contemporary Art in Los Angeles, einer der Impulse für die große Popularität japanischer Architektur im Westen.
»Isozakis Suche nach bedeutungsreicher Architektur – vor dem Hintergrund profunden architekturhistorischen und -theoretischen Wissens – zeigt sich in seinen Gebäuden, die (…) sich ständig weiterentwickeln, indem er sich jeder Aufgabe ganz neu nähert«, schreibt die Pritzker-Jury. In den letzten Jahren entstanden so u. a. das Qatar National Convention Center, dessen Fassade die Abstraktion eines heiligen islamischen Baums ziert, und die aufblasbare Konzerthalle »Ark Nova«, die er mit Anish Kapoor entwickelte und die seit Fukushima als Symbol für den Willen zum Wiederaufbau durch Japan tourt.
Der Preis wird im Mai in Versailles verliehen, ergänzt von einem Vortrag. ~dr