In vielen Bereichen des Lebens wirkte die Corona-Pandemie wie ein Brandbeschleuniger. Davon sind auch Architektur und Städtebau betroffen. Der Handel in den Innenstädten ist weggebrochen, die Bedeutung von Büros nimmt ab. Dafür werden mehr Grünflächen für die Erholung benötigt und veränderte Wohnungsgrundrisse, um das Homeoffice aufzunehmen. Christa Reicher und Jürgen Tietz benennen in ihrem Buch »Atmende Städte« jetzt die wichtigsten architektonischen und städtebaulichen Veränderungen, die mit Corona in Stadt und Land einhergehen. Sie stellen diese in den Kontext des Stadtumbaus durch den Klimawandel, verorten sie historisch und leiten daraus konkrete Strategien und Chancen ab, um den zentralen Herausforderungen der Zukunft für Stadt und Land zu begegnen. Die beiden ergründen, wie Strategien für eine widerstandsfähige, nachhaltige, soziale und wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung unserer Städte und der sie umgebenden Landschaften aussehen könnten. Die Stadtplanung für die »atmenden Städte« der Zukunft mit und nach der Pandemie müsse differenziert überdacht werden, so ein Fazit. Das gelte beim Thema Mobilität genauso wie für den Freiraum in den Städten.
Christa Reicher und Jürgen Tietz; Atmende Städte, 85 Seiten, 24,99 Euro, Springer Verlag,
ISBN 978-3-658-37758-8, www.springer.com