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M3 Forschungszentrum, Tübingen, heinlewischer

Tübingen
M3 Forschungszentrum

Auf dem Klinik-Campus am Schnarrenberg in Tübingen entstand der Neubau des M3 Forschungszentrums von heinlewischer. Auf fünf Geschossen finden nun 250 Wissenschaftler aus 18 Forschungsgruppen modernste Arbeits- und Laborflächen, um einen neuartigen Ansatz in der Krebstherapie zu verfolgen, bei der die Tumorforschung (Malignom) mit den Forschungsfeldern zum Metabolom (Stoffwechselprodukte) und zum Mikrobiom (im Menschen lebende Mikroorganismen) verknüpft werden.

Nähert man sich von der Otfried-Müller-Straße kommend, wirkt der Bau nicht, als könne er 4 500 m² Nutzfläche beherbergen, denn von dort sind lediglich drei Geschosse sichtbar. Die anderen beiden Etagen schieben sich in den zur Schnarrenbergstraße abfallenden Hang und bilden einen Sockel mit Terrasse und Grünzonen. In diesen beiden UGs, erschütterungsfrei konstruiert, befinden sich Räume mit besonderen Anforderungen wie Core Facilities, also zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, aber auch die Tierhaltung. Ein Eingang dort, ein weiterer auf Straßenniveau im EG sind über ein zweigeschossiges Foyer miteinander verbunden. Der rechteckige Baukörper ist über alle Geschosse klar als Dreibund gegliedert: Eine Kernzone entlang der Längsachse beherbergt Besprechungsbereiche, Rückzugsorte, Teeküchen oder auch Druckerräume. Sie bildet die Schnittstelle zwischen den Richtung Norden orientierten Großraumlaboren und den Büros auf der Südseite. Balkone im Osten und Westen bieten einen weiten Blick über Tübingen und führen die Kommunikationsbereiche fort. Das Volumen des Neubaus wird durch weit auskragende Elemente definiert, die die Schichtung der Ebenen horizontal betonen, der Wartung und Reinigung dienen und gleichzeitig für eine Verschattung der Innenräume sorgen. Im Gegensatz dazu gliedern vertikale Verglasungen im Wechsel mit schwarz beschichteten Aluminiumpaneelen die Fassaden. Öffnungsflügel ermöglichen ein Auskühlen über Nacht, eine Lüftungsanlage in den Laboren passt den Luftwechsel an die jeweiligen Erfordernisse an. Für 75 % des Rohbaus, also etwa 5 600 m³, kam Recycling-Beton
zum Einsatz, bei dem die Zuschlagstoffe durch wiedergewonnenes Altmaterial ersetzt wurden. 500 m² Photovoltaik, verbaut auf dem Dach und an Teilen der Fassade des zurückgesetzten Technikgeschosses, erbringen eine Leistung von 99 kWp.

Und nicht nur die Forschenden haben hier ein neues Zuhause gefunden: An einer Auskragung auf der Ostseite ließen die Architekten acht Nistkästen für Mauersegler montieren.

~Petra Ralle


Standort: Otfried-Müller-Straße 37, 72076 Tübingen
Architektur:
heinlewischer, Berlin
Fertigstellung:
Dezember 2022


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