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Rauschende Feste im Palmengarten

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Rauschende Feste im Palmengarten

Frankfurt a. M. ist ein Ort der Widersprüche. Als einzige deutsche Stadt verfügt Frankfurt über eine erwähnenswerte Skyline. Andererseits verschlingt man am Main das Bauerbe der Moderne (Technisches Rathaus, Historisches Museum), um die in Krieg und Nachkriegszeit verlorene Geschichtlichkeit eines Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation wieder heraufzubeschwören. Angesichts so viel geschichtsvergessener Geschichtsbesessenheit erweist es sich als besonderes Geschenk für die Stadt, wenn sich unter mancher neuen Schicht noch eine alte findet, wie im Gesellschaftshaus des Palmengartens. 2002 wegen Baufälligkeit [1] geschlossen, wurde es vom Berliner Büro von David Chipperfield Architects (DCA) bis Juli 2012 instandgesetzt.
Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt, erhielt der Palmengarten 1871 das von Friedrich Kayser entworfene Gesellschaftshaus [2] als ungewöhnliche Mischung aus Gewächshaus und Festgebäude. Der üppig dekorierte Festsaal mit umlaufender Galerie und angrenzenden Bankettsälen brannte 1878 ab und wurde Ende des 19. Jahrhunderts unter Ludwig Neher umgestaltet. 1928 erhielt er von Martin Elsaesser einen symmetrischen Südflügel im Duktus der heroischen Moderne vorgesetzt. Im Zweiten Weltkrieg erneut beschädigt, wurde der Raum in den 50er Jahren grundlegend überformt. Darunter erhielten sich jedoch große Teile des reichen Dekors der Neorenaissance, die DCA nun sorgsam herausgeschält, behutsam restauriert und ergänzt haben [3]. Zudem waren die notwendigen technischen Installationen in den Bestand einzufügen, um so die vom Bauherrn erwünschte vielseitige Nutzung als Veranstaltungsort zu ermöglichen. Neben der Sanierung des Elsaesser-Bauteils und der Ergänzung des Gesellschaftshauses um einige Tagungsräume lag das besondere Augenmerk auf der Instandsetzung des Festsaals: Hatte DCA beim Neuen Museum in Berlin auf die unterschiedlichen Erhaltungszustände der Architektur zu reagieren, galt es in Frankfurt die im Kern vorhandene historistische Dekoration im Sinne eines geschlossenen Raumeindrucks zu reparieren – was den Architekten bis hin zur Rekonstruktion der Kronleuchter mit Frankfurter Stadtadler erfolgreich gelungen ist. ~Jürgen Tietz
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