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london festival of architecture

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london festival of architecture

~Jörn Ebner

London ist eine unübersichtliche Stadt. Konsequent also, wenn auch das Architekturfestival, das im Juni und Juli zum ersten Mal stattfand, viel Orientierungsarbeit erforderte. Neu an dem Ereignis war seine Größe, die weit über die Biennalen 2004 und 2006 sowie die sonstigen alljährlichen Architekturwochen in Großbritannien hinausging. Vielleicht begründet dieser Umfang die vielen Fehler im Festivalführer. Besser bediente da der Internetauftritt, der sich allerdings auf den ersten Klick auch nur schwer erschloss. Die Veranstaltungen verteilten sich auf fünf Stadtregionen, die an jeweils einem Wochenende besonders herausgestellt wurden: mit Straßenfesten etwa und temporären Installationen. Zur Stadt selbst, dem von Bewohnern und Besuchern gleichermaßen belebten Gebilde, gesellten sich die üblichen Ausstellungen, Diskussionsrunden, Radtouren und Rundgänge, die allesamt verkündeten: »London ist im Wandel begriffen«. Denn noch bis vor vier Jahren gab es keine städtebauliche Gesamtstrategie, was kaum verwundert, da es seit Margaret Thatcher gar keine zentrale Stadtverwaltung gab.
Nun kommt alles zugleich: Nach jahrzehntelanger Ablehnung, Wolkenkratzer zu bauen, sprießen diese vielerorts. Darunter vielleicht bald ein 300 Meter hoher Renzo-Piano-Stachel in der Nähe der London Bridge. Architektonische Zukunftsvorstellungen für die Metropole wurden sichtbar im Building Centre mit einem großen Stadtmodell und im Somerset House mit einer Schau von Architektenträumen. Das Festival selbst aber ist Ausdruck von politischem Willen. Die 2004 vom jüngst abgewählten Bürgermeister Ken Livingston eingerichtete städteplanerische Verwaltung »Design for London« zeichnete mit für das Festival verantwortlich. Darüber hinaus öffnete das »Embassy Project«, in dessen Rahmen 33 Länder von Kolumbien bis Georgien heimische Entwicklungen vorstellten, einen kosmopolitischen Blick: hier Mexikaner mit Trage-Toilette aus Klappstuhl und Plastiktüte (Kunst!), dort selbstbewusste Kanadier aus Vancouver mit Vorzeige-Urbanismus. Etwas schal hingegen war die Eigenwerbung aus Hightech-Displays im südkoreanischen Kulturzentrum, das für Seouls Designjahr 2010 warb. Dagegen dokumentieren die im Außenraum des National Theatres aufgestellten Fotografien von Alan Williams diverse Londoner Innenräume von einer Privatwohnung im Barbican bis zur Werkstatt im Museum des Architekten John Soane und damit das Anliegen der Livingston-Politik, bisher Verschlossenes der Bevölkerung zugänglich zu machen. Ob aber dieses Ziel unter dem neuen, konservativen Stadtregenten Boris Johnson bestehen bleibt, ist fraglich.
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