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Gesamtkunstwerk Expressionismus (Darmstadt)

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Gesamtkunstwerk Expressionismus (Darmstadt)

~Franziska Puhan-Schulz

Ziel der groß angelegten Ausstellung auf der Darmstädter Mathildenhöhe ist es, mit rund 450 Exponaten von 111 Künstlern aus den Bereichen Kunst, Film, Literatur, Theater, Tanz und Architektur, den Expressionismus im historischen Zusammenhang neu zu entdecken. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit untersucht die Ausstellung die Gesamtkunstwerksbestrebungen zwischen 1905 und 1925, dem Gründungsjahr der Künstlergruppe Brücke in Dresden und dem Jahr der Ausstellung »Neue Sachlichkeit« in der Kunsthalle Mannheim. Der Kurator, Dr. Ralf Beil (Direktor der Mathildenhöhe) setzt hierfür auf größtmögliche topografische Weite im deutschsprachigen Raum: Entsprechend sind nicht nur Arbeiten aus den bekannten Hochburgen des Expressionismus Dresden, Berlin, Wien und München zu sehen, sondern auch Werke aus Darmstadt, Frankfurt, Hamburg oder Itzehoe.
Um das Gesamtkunstwerk als synästhetische Realität erfahrbar zu machen, wird im ersten Ausstellungsbereich die Ateliernische mit den expressionistisch bestickten Sesseln aus Erst Ludwig Kirchners Dachwohnung in Berlin-Friedenau rekonstruiert. Besonderes Augenmerk legt die Schau auf die Netzwerke der Künstler jener Zeit, die u. a. in Briefwechseln dokumentiert sind. In einem der zentralen Räume werden expressionistische Architektursegmente nachgebaut: Eine Rampe verläuft im Zickzack mit schrägen Wänden zu Filmsequenzen aus »Das Cabinet des Dr. Caligari«. Die Kooperation mit dem Deutschen Filmmuseum, das viele Exponate zu der Schau beiträgt, ist noch in ganz anderer Hinsicht ein Glücksgriff: Für die Ausstellung wurde Tauts Architekturschauspiel, das Buch »Der Weltbaumeister«, als Film realisiert. Immer wieder werden Verbindungen zwischen den Künsten veranschaulicht. So wird Rudolf Bellings Architekturmodell Dreiklang z. B. mit eben der expressionistischen Musik konfrontiert, die der Bildhauer für den skulpturalen Orchesterbau vorgesehen hatte.
In den der Architektur gewidmeten Sälen werden Schriften, Fotos, Zeichnungen, Ölbilder und Modelle u. a. von Wenzel Hablik, Hans Poelzig, Bruno Taut, Walter Gropius und Hans Scharoun präsentiert. Hier gibt es wunderbare Entdeckungen zu machen – wie gotisch inspirierte Licht-Schattenarchitektur oder kristalline Architekturphantasien.
Der letzte Ausstellungssaal widmet sich dem Tanz. Zentral sind auf kreisförmiger Bühne drei Ganzkörpermasken von Lavinia Schulz ausgestellt, die an Leuchtkraft den, in den Farben Lila, Rot, Schwarz, Grau und Weiß gehaltenen Wandflächen der 26 Stationen umfassenden Show in nichts nachstehen.
Bis 13. Februar 2011, Ausstellungsgebäude Mathildenhöhe Darmstadt, Olbrichweg 13, Di-So 10-18, Do bis 21 Uhr, Katalog 45 Euro, Hörbuch 16,80 Euro, www.mathildenhoehe.eu
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