Allgemein
Balsam für die Ohren
Immer mehr Menschen leiden unter dem zunehmenden Lärm. Mit reinen Dezibelmessungen kommt man dem Problem aber nicht bei, es kommt auch auf die Qualität der Geräusche an. Einen fantasievollen Umgang mit dem Thema hat sich die diesjährige Kulturhauptstadt Linz auf die Fahnen geschrieben und bietet im Projekt »Hörstadt Linz« Schönes und Schreckliches, Pragmatisches und Zauberhaftes. So beschloss der Gemeinderat gleich zu Beginn des Jahres die »Linzer Charta«: In allen Planungen der öffentlichen Hand soll ab sofort die akustische Dimension berücksichtigt werden – in erster Linie geht es dabei um die Vermeidung von Lärm(belästigung). Gleichzeitig sind in der Aktion »Beschallungsfrei« Linzer Unternehmen, Organisationen und Dienstleister aufgerufen, ihre öffentlich zugänglichen Räume von Gedudel zu befreien. In der Stadt gibt es daneben zwei so genannte Ruhepole, Orte mit intensiver Stille, und viele verschiedene Stellen, an denen aufmerksames Hinhören neue Dimensionen des Alltags eröffnet, so ein Regentropfenkonzert, eine Klangglocke unter einer Straßenbahnbrücke oder eine Klangoase mitten im Verkehrslärm (Stadtklangbaustelle bis 30. September). Das Akustikon – »Wie klingt das Universum?« – eröffnete ein eigenes Gebäude für die Erforschung und das Erleben von Geräuschen (Abb.). Natürlich gibt es auch Musik: Konzerte und Türmerstücke (bis Silvester). Auf nach Linz! ~dr
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