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ADAC-Zentrale

München
ADAC-Zentrale

~Klaus F. Linscheid

Die neue ADAC-Zentrale von Europas größtem Automobilclub hat bereits ihren Spitznamen weg: Der »Stern von Sendling«, ein 93 m hoher Büroturm, erhebt sich scheinbar schwebend über ein amorph geformtes Sockelgeschoss. In großen schwarzen Lettern auf gelbem Grund signalisiert das schlichte Emblem des Clubs hoch oben an der Fassade, wer sich hier niedergelassen hat. An Superlativen lassen es die Bewunderer nicht mangeln: Ein »architektonisches Ausrufezeichen« nennt es Oberbürgermeister Christian Ude, Gerhard Matzig (Süddeutsche Zeitung) erinnert das Hochhaus in Anlehnung an den Aufgabenbereich des ADAC »an etwas, das Fahrt aufnimmt und Tempo macht« und schon das Preisgericht lobte 2004 die stadträumlichen Bezüge und den »hohen emotionalen Charakter« des Bauwerks. Und tatsächlich zeigt es sich immun gegen Kritik. Zwar reiht sich die Fassadengestaltung in ihrer Farbigkeit nahtlos in die Ästhetik früherer Gestaltungsvarianten des Berliner Büros ein, bei den »Gelben Engeln« ergibt das changierende Spiel mit 22 Gelbtönen aber schon auf den ersten Blick einen Sinn.
In fünf Jahren Bauzeit entstand ein Gebäude, das Münchens Silhouette positiv prägen wird. Und auch in technischer Hinsicht will das Konzept wegweisend sein: 1 400 Solarpanels auf dem Dach holen umweltschonenden Strom ins Haus, Geothermie, Fernwärmenutzung und eine Bauteilaktivierung tragen dazu bei, möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen. Dreh- und Angelpunkt ist das große Foyer mit der für 1 000 Personen ausgelegten Veranstaltungswelt. Eine filigrane Glasdachkonstruktion sorgt für optimale Lichtverhältnisse und gibt von jeder Stelle einen anderen lohnenden Blick auf das Hochhaus frei. Ein umlaufender, 340 m langer Gang, der mit »Geraden« und »Schikanen« an eine Rennstrecke erinnert, verbindet auf dieser +1-Ebene alle Gebäudeteile des Sockels miteinander. Nicht zuletzt hier gelingt den Architekten die feinsinnige Umsetzung der Themen Mobilität und Dynamik. Bei der genauen Betrachtung der Fensterscheiben, stellt man fest, dass sie mit dem abstrahierten Grundriss des Gebäudes bedruckt sind. Mit viel Fantasie kann man alternativ den Abdruck von Reifenprofilen darin lesen.
Architektur wird in diesem Gebäude bis zur letzten Schraube in einer Weise inszeniert, die Lust macht, jeden Tag aufs Neue auf Entdeckungsreise zu gehen. Auch dies ein Thema des ADAC.

  • Standort: Hansastraße 19, 80686 München

    Architekten: Sauerbruch Hutton, Berlin/London
    Fertigstellung: Dezember 2011 (Einweihung: März 2012)

 

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