Es ist nicht das erste Mal, dass der Verband Südwestmetall mit einem Gebäude Werbung in eigener Sache macht. Bereits in Reutlingen war mit einer Metallfassade ein Clou gelungen (siehe db 1/03). Vielleicht weniger spektakulär, aber nicht minder experimentell ist die Geschäftsstelle in Heilbronn. Sie liegt am Rande eines neuen Gewerbegebiets am südlichen Ortseingang: ein 18,50 Meter tiefer und 76 Meter langer, eingeschossiger Baukörper mit einer glitzernden Fassade aus ineinander gewebten Metallstreifen. Lediglich 0,4 Millimeter sind die 50 Millimeter breiten Edelstahlbänder dick; für ihre Verarbeitung wurde eigens eine Flechtmaschine konstruiert. Die geflochtenen Bahnen wurden vor Ort auf der Stahlunterkonstruktion befestigt und an ihren Stößen von Hand miteinander verwoben.
Die Längsseiten des Gebäudes sind verglast und nach innen gesetzt, so dass der Dachüberstand auf der nach Süden orientierten Seite im Sommer die Rolle des Sonnenschutzes übernehmen kann. Dank des Energiekonzepts mit thermischer Bauteilaktivierung, Erdsonden, Erdwärmetauscher und elektrischer Wärmepumpe, musste die Dachfläche nicht für einen Kamin durchbrochen werden. Der Architekt entwarf auch die Inneneinrichtung, die, wie die Fassade, mit hoher Präzision gefertigt wurde. Christian Holl
- Standort: Ferdinand-Braun-Straße 18, Heilbronn
Architekt: Dominik Dreiner, Gaggenau
Fertigstellung: 2004
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