Es ist ja schon (fast) alles dagewesen. Und die Kulturgeschichte ist voll von genialen Plagiaten. Wollen wir also nicht so sein – wer wäre denn so vermessen, Zaha Hadid des geistigen Diebstahls zu zeihen?
Zu zeihen ist da vielmehr die Bahn, und zwar der unprofessionellen Öffentlichkeitsarbeit. Auf Anfrage waren im vergangenen September vom eigens vor Jahren eingerichteten Kommunikationsbüro nämlich nur Screenshots aus einer mäßig aktuellen Filmpräsentation zu bekommen: In düster-dezentem Staubgrau macht der Ingenhovensche Entwurf nicht mehr viel her. Immerhin lässt sich erkennen, dass die aus (hoppla, wie konnte das passieren?) Brandschutzgründen notwendigen und zwischenzeitlich hinzugeplanten Fluchttreppenhäuser dem Eindruck einer weiten, lichten und luftigen Halle buchstäblich im Wege stehen.
Think big, denken sich dagegen die Chinesen schon lange und verweisen die Stuttgarter Planungen einmal mehr ins Reich der Kinkerlitzchen, auf die man sich lieber nicht allzuviel einbilden sollte: In Peking macht man sich daran, das weltweit größte Passagierterminal zu errichten. Das Konzept haben ADP Ingeniérie and Zaha Hadid Architects gemeinsam entwickelt, nachdem sie 2011 den internationalen Wettbewerb gewonnen hatten – mit im Boot waren auch Buro Happold, Mott MacDonald und EC Harris. Schlappe 45 Mio. Passagiere im Jahr soll der neue Flughafen einst bewältigen (BER soll es auf 27 Mio. bringen). Good luck!
~ge