Angesichts wachsender Städte und drohender oder bereits auftretender Verkehrsinfarkte am Boden ist der Gedanke naheliegend, Verkehr in die Luft zu verlagern. Der Pionier Volocopter beispielsweise hat ein elektrisch betriebenes Lufttaxi entwickelt, das voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in Singapur zu öffentlichen Testflügen starten wird. Dafür hat das Unternehmen von GRAFT Brandlab und Arup mobile »Volo-Ports« entwickeln lassen. Bei der Entwicklung hat man große Sorgfalt walten lassen, u. a. auf geringe Geräuschentwicklung geachtet und die Flugzeuge auf die Sicherheitsanforderungen z. B. von Deutschland und der EU abgestimmt.
Was aber gerade angesichts der immer enger werdenden Städte etwas seltsam anmutet, ist die Tatsache, dass die Lufttaxis (nach Abwägung von Gewicht, Energieeinsatz, Lärmentwicklung und Wirtschaftlichkeit) nur eine einzige Person transportieren können. Wäre es nicht Zeit für eine weniger elitäre und platzfressende Fortbewegung: etwa mit kleineren Verkehrsmitteln, einer optimierten, intelligent geregelten, gut gepflegten Infrastruktur von Straßen und Schienen – und, ganz banal, mit mehr Rücksicht aufeinander und damit weniger plötzlichem Stillstand? ~dr