Hartmut Pasternak, Hans-Ulrich Hoch, Dieter Füg, 304 Seiten mit über 500 Abb., gebunden, 109 Euro. Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 2010
~Max Gölkel
Es ist keine leichte Aufgabe, ein so umfassendes und komplexes Thema wie »Stahlkonstruktionen im Industriebau« auf 304 Seiten darzustellen und abzuhandeln. An manchen Stellen musste von den drei Autoren dann auch gekürzt werden, trotzdem haben sie in acht Kapiteln mit Beispielen und umfangreichen Literaturangaben die wichtigsten Facetten dieses Gebiets beleuchtet.
Um den Leser einzustimmen stellen sie die historische Entwicklung der Werkstoffeigenschaften des Stahls, der Normung, der Tragwerkselemente, der Verbindungsmittel und deren Umsetzung an Industriegebäuden, insbesondere seit dem Industriezeitalter, dar. Das erfolgt anschaulich und macht Lust auf mehr. Dem wird sowohl in den folgenden Kapiteln als auch mit weiterführenden Literaturangaben Folge geleistet. Der Exkurs über Bauteile des Stahlhochbaus vom Trapezblech über Träger, Stützen und Verbindungen in Stahl oder Stahlverbund mit vielen Beispielen und Details schafft die Grundlage für die später behandelten Konstruktionen: Hallen, Kranbahnen, mehrgeschossige Bauwerke, Industriebrücken, Schornsteine, Masten, Behälter und Silos. Damit sind die wesentlichen Elemente des Industriestahlbaus erfasst.
In allen Kapiteln werden die Bemessungsgrundlagen nur gestreift und mehr Gewicht auf die konstruktive Durchbildung, Details und Beispiele aus der Praxis gelegt. Dass dies nach eigenen Angaben »normenunabhängig« erfolgt, ist angesichts der derzeit herrschenden Normenflut und -unsicherheit lobenswert. Sowohl Studierende als auch in der Praxis tätige Ingenieure fühlen sich angesprochen und haben ein Werk, das eine fundierte Basis für die darin behandelten Themen bildet. Die offenen Fragen können durch die weiterführenden Literaturangaben beantwortet werden. Das Buch ist sowohl als durchgehende Lektüre, als auch als spontanes Nachschlagewerk für Stahltragwerke im Industriebau sehr gut geeignet.
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