Stadtentwicklung und Theorien – Grundlagen und Praxisfelder. Von Bernhard Schäfers. 231 Seiten mit 46 Abbildungen und 13 Tabellen. Kartoniert, 24,90 Euro, 42,50 sFr. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2007
~Sibylle Eck
Das zweiteilig aufgebaute Lehrbuch zur Stadtsoziologie beginnt mit Theorien zur Stadtentwicklung und zeichnet zunächst anhand zahlreicher Beispiele die Entstehungsgeschichte der europäischen Stadt in groben Zügen nach, während der zweite Teil sich mit den Grund- lagen und Praxisfeldern der Stadtsoziologie auseinandersetzt.
Der Band bildet den zweiten Teil eines Gesamtkompendiums »Soziologie der Architektur, der Stadt und des Wohnens« und knüpft inhaltlich an seinen Vorgänger, das Lehrbuch zur »Architektursoziologie« an. Das wissenschaftliche Werk richtet sich vorwiegend an Studierende und Lehrende der Disziplinen Soziologie, Stadtplanung, Stadtforschung und Architektur. Der Forschungszweig »Stadtsoziologie« gehört zu den ältesten »Speziellen Soziologien«, weil seinerzeit am Phänomen der expandierenden Stadt der Umbruch von der traditionalen zur industriellen Gesellschaft am besten studiert werden konnte.
Der Leser erhält einen detaillierten Überblick sowie eine grundlegende Einführung in das Themengebiet. Dies gelingt dem Autor, Professor für Soziologie, indem er verschiedene Entwicklungsstränge aufzeigt und diese in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext einordnet. Dabei untermauert er seine kompakten Aussagen unter Angabe der Quellen durch Thesen der jeweils wichtigsten Theoretiker.
Trotz der hohen Informationsdichte und der stark komprimierten Form bleibt der Inhalt verständlich und ist gut nachvollziehbar. Die Fülle an Text wird durch eine sorgfältige Auswahl von Tabellen, Grafiken und Abbildungen ergänzt.
Die Anordnung der Quellenangaben direkt hinter dem jeweiligen Kapitel ihres Auftretens einerseits, und die Gliederung in griffige Kapitel andererseits erleichtern die Handhabung des Buches wesentlich. Dieses Lehrwerk eignet sich aufgrund der soliden Literatur- und Quellenverweise hervorragend für präzises, wissenschaftliches Arbeiten; gleichzeitig vermag es fachfremden Lesern einen ersten Einstieg in die Thematik und einen raschen Überblick über das Forschungsgebiet zu liefern.
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