Von David Dernie. 239 Seiten mit 373 farbigen und 105 S/W-Abbildungen, Leinen. Gebunden. 69 Euro, 111 sFr. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 2003
Das Thema ist hochaktuell, nachdem sich mehr und mehr Architekten von den reinen Glas- /Stahlkonstruktionen abwenden. Der gewichtige Band ist gut geeignet, sich dem uralten Baustoff Stein zu nähern. Weniger technisch als vielmehr feuilletonistisch werden viele Facetten des Steins beleuchtet. Von der Entstehungsgeschichte über philo- sophische Betrachtungen bis zur Verarbeitung erfährt der Leser einiges. Den überwiegenden Teil des Buches aber nehmen die Projekte ein – eine internationale Auswahl anspruchsvoller Bauten – großzügig auf zwei bis sechs Farbseiten präsentiert. Nicht ganz nachvollziehbar bleiben die Zuordnungen der Projekte zu den drei Kapiteln »Bauen mit Stein«, »Steinerne Landschaften« und »Stein in der Stadt«. Irritierend sind auch die in der Einführungvorgestellten Gebäude, die im Inhaltsverzeichnis nicht aufgeführt sind. Zwar sind Architekturbücher aus verschiedenen Gründen mit Fachzeitschriften nicht vergleichbar – eines aber verbindet beide Printmedien. In der Regel stehen Projektpräsentationen im Mittelpunkt, und da dürfen gut lesbare Pläne nicht fehlen. Meistens sind sie in Büchern auch vorhanden, nur sind sie in vielen Fällen redaktionell nicht bearbeitet. Und das kann bei einem so wichtigen Buch wie diesem ärgerlich sein: Nur in wenigen Fällen gibt es Maßstabsangaben, oft sind die Plandarstellungen zu groß oder zu klein (und damit nicht brauchbar), selten ist der komplette Satz aus Lageplan, Grundrissen und Schnitten zu sehen, obwohl der Platz durchaus da wäre. Vom leidigen Thema Planbearbeitung einmal abgesehen, bleibt es ein empfehlenswertes Lesebuch für Architekten. kr
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