nano materialien

~Susanne Rexroth

Nanotechnologie gilt als die Zukunftstechnologie schlechthin. Anwendungen entstehen in der Automobil- und Textilbranche, in der Medizin und Kosmetikindustrie, in der Luft- und Raumfahrt, in der Lebensmittelherstellung, in der Energie- und Informationstechnik – kaum ein Bereich, in dem diese Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts nicht präsent ist.

Auch für die Entwicklung leistungsfähiger Baumaterialien ist sie, bei der es um Größenordnungen von millionstel Millimetern geht, von Bedeutung. Das Buch bietet eine Auswahl an Nanomaterialien in Architektur, Innenarchitektur und Design, deren Vorteil im Einsatz geringster Mengen an Rohstoffen besteht, um eine Funktionsoptimierung oder einen Zusatznutzen zu bewirken.

Vorworte von Sir Harold Kroto – gemeinsam mit Robert Curl und Richard Smalley Nobelpreisträger in Chemie für die Entdeckung der Fullerne – und Michael Veith, Leibniz-Institut für Neue Materialien und Professor für Allgemeine und Anorganische Chemie an der Universität des Saarlandes, führen in das weite Spektrum der Nanotechnologie ein. Beiträge von Sascha Peters und von Marius Kölbel berichten über Produktdesign im Zeitalter der Nanotechnologie und streifen auch deren Risiken. Hilfreich wäre es allerdings für den Leser, einen Überblick über die Forschungs- und Entwicklungstrends zu erhalten. Welches sind die größten Herausforderungen, um die Nanotechnologie nutzen zu können? Welche Risiken schränken in der Nanotechnologie die Umsetzung konkret ein? Die Nano-Kommission des Bundestages sieht die Nanotechnik teilweise problematisch, auch wenn die zahlreichen Beschichtungen bislang wenig Anlass zur Besorgnis geben.

Systematisch gliedert Sylvia Leydecker die Eigenschaften von Nanobeschichtungen nach den Anwendungsbereichen in der Architektur. Das Buch stellt knapp und übersichtlich 14 Funktionen und ihre Anwendung in realisierten Projekten vor – und kann dabei bei Weitem nicht alle Möglichkeiten abdecken, denn die Potenziale der Nanotechnologie sind noch lange nicht ausgereizt. Immerhin: Mit diesem Buch ist ein Anfang zur Nanotechnologie in der Architektur gemacht. Es lohnt sich, das Thema ständig zu aktualisieren.